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Der Transit
Folgen und Alternativen
für die Entwicklung der Regionen
Von Stephan Brückl
Der Freihandel, so die weitverbreitete Ansicht,
bringe Wohlstand und sei allen
daran Beteiligten nützlich. Nach dieser Rechnung müsste die Beseitigung von Zoll-
und Handelsschranken, billige Transportkosten und die schnelle Erreichbarkeit, kurzum:
der freie Warenverkehr ein allgemeines Ziel sein.
Nun ist der Brenner, als wichtigster Alpenübergang
und wichtige Autobahnverbindung
zwischen Nord- und Südeuropa ein "Symbol für die internationale Verflechtung",
seit längerem Schauplatz von Protesten gegen den überbordenden Transitverkehr.
Da sich dieser Widerstand gleichzeitig als Widerstand gegen den Freihandel und die
Globalisierung begreift, ist man versucht, ihn als wirtschafts- und wohlstandsfeindlich
einzustufen. Dem ist nicht so, wie Stephan Brückl, Mitverfasser der
"Alpenschutz-Transiterklärung" darlegt, denn vom
Freihandel und freier
Warenverkehr profitieren längst nicht alle. Die Klein- und Kleinstbetriebe
auf betrieblicher und die strukturschwachen Regionen auf geographischer
Ebene werden durch die Globalisierung einem Wettbewerbsdruck ausgesetzt,
dem sie nicht standhalten können. Freihandel, Globalisierung und freier
Warenverkehr bringen also nicht automatisch Wohlstand mit sich; vielmehr
stehen "Umsatz und Einkommenseinbußen, Entlassungen, Betriebsschließungen
auf der einen, und eine Fusionswelle auf der anderen Seite."
Dipl. Oec. Stephan Brückl Homepage: www.sueddeutsches-institut.de |
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Abb.11: Die Einflussmartrix zeigt als systemisches "Röntgenbild", wo geeignete Steuerungehebel liegen ... |
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... Abb.12: Einsatz und Wirkung stattlicher Gelder beim Energiesparen |
Literaturverzeichnis:
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Tabelle 1: Handel früher (links) und heute (rechts) [Jenner 199, 79]
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Der Handel zwischen den Staaten | |
früher |
heute |
Handel mit ungleichen
Gütern Überwiegend (oder potentiell) nützliche Wirkungen durch Teilung der Arbeit |
Handel mit gleichen
Gütern Überwiegend schädliche Wirkung durch ungebändigten Wettbewerb |
Stufe
I |
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Symbolischer Handel Tausch von Nahrungsmitteln Tausch von Handwerksartikeln |
. |
Stufe
II |
|
Klassischer Handel: Rohstoffe gegen industrielle Produkte |
.. |
Stufe
III |
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Spezialisierung Technologische Differenzierung Unterschiedliche Methoden etc. |
Substitutiver
Handel Deindustrialisierung von unten, wachsende Arbeitslosigkeit, Reichtum für eine Minderheit Verdrängungshandel Bei gleichem Sozialniveau der Handelspartner sinnloses Nullsummenspiel. Sonst Sozialdumping und Absinken des höheren auf das niedrigere Sozialniveau des jeweiligen Handelspartners |
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