Doch halt! Betrügt uns die
Mär? Hat sie uns je betrogen? Nein. Natürlich nicht. "Die maere iuch nicht
betriuget."
Da ist sie! Als Richtbild
unserer inwendigen Strömung. Die Göttin Europa. Quicklebendig in
Baden-Baden. Ihre Zauber binden wieder ... Ihre Zauber. Ach! welch Freude!
Ach! welch Bondage!
The real deal.
Transcontinental. No kidding.
Unser Thomas
Bernhard meinte freilich mal: "Europa,
das schönste [Märchen], ist tot; das ist die Wahrheit und die Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit ist, wie die Wahrheit, kein Märchen, und Wahrheit ist
niemals ein Märchen gewesen."
"Follow the yellow brick
road."
Jawohl! Immer der Nase
nach. Sieh einer an! Es klappt. Der Horizont rückt näher. Flussabwärts ist
noch Platz für die Zukunft. Für eine gemeinsame Zukunft.
Der Zeitgeist latschte
nach Baden-Baden, um zu sehen, ob es sie noch gebe.
Es gibt sie noch. Ein
Als-ob-Event am event horizon unserer durch die Gaukelei der Lehrer
getrübten Sinne. Im Casino. Aus dem intrinsischen Schwung eines urtümlichen
Paradigmenzusammenbruchs gezeitigt. Alea iacta est. Europe
on One Roll of the Dice. My transcontinental stories of
ideas.
Not in Kansas anymore.
Dorothy hat's klar gesagt.
Dieses Gefühl, zum Teil einem auf puren mechanischen Relationen der
Einbildungskraft beruhenden Reich der imaginären Phänomenologie zuzugehören,
reißt das Ich downstream.
Richtung Rastatt. Denn da
mündet die Oos. Als Wir.
In die Murg. Und, ach
ja, Zaz kommt gleich. Sie kommt, um zu singen. Prima la musica, dopo le
parole – oder eben auch umgekehrt.
Zaz will was. Sie will
Liebe. Genuss. Freiheit. Leben. Im Schlosspark. Unweit der Murg. Je
suis une femme de couleurs vives. Et ça veut dire tout ça.
Prima.
Aus den durch Liebe und
Freiheit und Leidenschaft geläuterten Wassern des Stadtviertels Oos sprudelt
uns der zu tausend Semen pulverisierte Kern einer augmentierten Wirklichkeit
entgegen, die wir unser heißen: die Irrealität-Blase rund um das Hotel Grand
Dmitrii, einen wahrhaften Hort hier und da und drüben und dort.
Darin? Der meisterhafte
Schatzmeister des Wortschatzes. Linguistisch immerfort am Ball. Da! Seine
axiomatische Gesetztheit. Sein Blick. Sein Kick. Sein Klick. Sein
urtümlicher Trick. Er hantiert fleißig an seinen Hebeln – und ruft
Spracherlebnisse ab, die in diskreten Schichten des Seins aufgehoben sind. Urworte führt
er auch im Sortiment. Orphisch. Just in case.
Alle meine Flüsse sind
in Stellung. Denn Sprachgewalt und Wasserkraft gang together, wenn ich mich
nicht irre. Alles fließt – oder träufelt. Je nachdem. En
piqûre de rappel. Also auch die Oos.
Man schreibt das Jahr ...
Jajajaja!
Ob nun Hochdeutsch oder
Dialekt, die Sprache klebt an uns. Wir kleben an der Sprache. Irgendwie,
irgendwo, irgendwann meint Kim Wilde: "You don't speak my
dialect, but our images reflect."
Eine Widerspiegelung. Ein
Echo. Ein Urton. Eine
Ur-Träne.
Das Ewig-Weibliche. Die starken und die schwachen Kräfte. We are game.
Kurz, you can take the
girl out of Baden-Baden, but you cannot take Baden-Baden out of the girl.
Denn weit, weit weg von Gut und Böse, liebe Kinder, fließt unser kleiner,
feiner Fluss: die
Oos. Und da tut sich wos.
Because, because, because, because ...
Schon die alten Römer
wussten um die Heilkraft dieses Reiches beyond the beyond. Und i sog: "Aqua
fina! Va bene, va multo bene!"
Die Oos in Baden-Baden: ein Bächle ever
after. |