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Venedig
Kein Gut ohne Böse, kein Weiß ohne
Schwarz
"Das Leben ist in Farbe, aber Schwarzweiß ist
realistischer", mit diesem Zitat aus einem
Film des deutschen Regisseurs und Fotografen Wim Wenders beginnt
das fast 400 (!) Seiten dicke Programmbuch der diesjährigen 52.
Ausgabe der Theaterbiennale
von Venedig, die vom 15. bis 30. Juni stattfand. Es war die
letzte des Kuratorenduos Stefano Ricci
und Gianni Forte, die von Anfang an verschiedene Farben als
Motto wählten. Nach Blau, Rot
und Grün folgte abschließend "Schwarz und Weiß". Der Kontrast
"zwischen Gut und
Böse im ewigen Streben des Menschen nach Perfektion", aber auch
"die Fähigkeit,
Andersartigkeit zu akzeptieren" waren die Leitsätze, nach denen
sich
die Auswahl der Produktionen richtete.
(Irina Wolf,
20. 08. 2024) |
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Suczawa
Anregende Kuchenstücke für
Kulturdiplomatie
Der Empfang ist unglaublich: Mit schwarzem T-Shirt und
rosa Sackerl sind
Jugendliche auf zwei Reihen im Theaterfoyer verteilt, die
sich gegenüberstehen. Ich schaffe
es nicht lange, mich an den lächelnden
Gesichtern der jungen Freiwilligen zu erfreuen. Dass auf
dem Boden
zahlreiche Fotos verstreut liegen, bemerke ich erst, als ich fast
ausgerutscht wäre.
Mihai Nistor hat die Bilder letztes Jahr während des
weltweit renommiertesten Festivals d'Avignon
aufgenommen, an dem das
Matei-Vişniec-Stadttheater mit zwei Produktionen
mitwirkte. Eine
ausgefallene Art, eine Fotoausstellung zu organisieren. Auf
diese abenteuerliche Weise startete
mein kurzer Aufenthalt beim Festival "Die
internationalen Tage des Matei-Vişniec-Stadttheaters", das in diesem Jahr vom 11. bis 19. Mai
stattfand.
(Irina Wolf,
18. 07. 2024) |
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Bukarest
Geheimnisse, Tänzer und blutende
Herzen
Die
Bukarester Theaterszene besticht erneut mit ihrer
enormen Vielfältigkeit. Vorgestellt werden drei Stücke,
zum Thema haben sie unter anderem die Wahrnehmung der
Z-Generation, den Sporttanz als autobiografische
Selbstreflexion sowie den Ödipus-Mythos. Schon die erste
Aufführung beginnt visuell stark: Ein riesiges rotes
Herz füllt die Bühne des Odeon-Theaters. Regisseurin
Carmen Lidia Vidu und Bühnenbildner Adrian Damian entschieden sich für ein
Gemälde von Roman Tolici, um Menschen der Z-Generation für die
Aufführung Das zerbrechliche Gefühl der Hoffnung zu gewinnen,
da es darin um autobiografische Geschichten geht, die von Gleichaltrigen geschrieben wurden. Die Spannweite der
Themen reicht von sexuellem Missbrauch und psychischen Erkrankungen über die
Beziehung zur Religion oder zum eigenen Körper bis hin zum Verlust eines
Elternteils und den Umzug in ein anderes Land vor dem Hintergrund der
Wirtschaftsmigration...
(Irina Wolf,
14. 06. 2024) |
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Sfântu Gheorghe
Erstklassiges
ungarisch-rumänisches Potpourri
In Sfântu
Gheorghe war ich zu Gast bei der ersten Ausgabe des "SEPSI
Theatre
Showcase", das vom 14. bis 27. März die bemerkenswertesten
Produktionen aus dem Repertoire beider städtischer Theater in
den Vordergrund stellte. Die abwechselnde Programmgestaltung an einem Abend im rumänischen und am nächsten im
ungarischen Theater
ermöglichte es auch den Schauspielern, die Aufführungen ihrer
Kollegen zu sehen.
Gezeigt wurden 14 Produktionen, in zwei Sprachen übertitelt,
von denen ich mir sechs angeschaut habe.
(Irina Wolf,
30. 04. 2024) |
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Bukarest
Theater in Bukarest 2023
Vielfältig, abwechslungsreich und lebendiger denn je. So könnte
man die Theaterszene
des letzten Jahres in der rumänischen Hauptstadt beschreiben.
Hier sind vier Produktionen
aus der Menge an Inszenierungen, an die man sich erinnern
sollte.
(Irina Wolf,
20. 03. 2024) |
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Bukarest
Vielfalt feiern am
Nationaltheaterfestival Bukarest
Schon beim Betreten des Theatersaals wird uns ganz schnell klar:
Das ist keine
klassische Darbietung. Vor allem fallen die mit kleinen Lampen
ausgestatteten acht Tische
vor der Bühne auf. An einem davon nehme ich Platz. Zwischen uns
spaziert die junge Schauspielerin Oana Jipa. Mit einer Frisur der
Kabarettlandschaft im frühen 20. Jahrhundert
und schwarzem Anzug eröffnet Jipa als Animatorin, vor einem
geschlossenen
roten Vorhang stehend, den Theaterabend. Das von Regisseur Eugen
Jebeleanu präsentierte Stück La Ronde fügte sich
gut in das vom Kuratorenteam für die diesjährige 33.
Ausgabe des Nationaltheaterfestivals vorgeschlagene
Konzept. Mit "Laboratories of the Sensitive" traf es
seine Auswahl im Zeichen aktueller thematischer
Forschung, unkonventioneller künstlerischer
Theatersprachen, neuer Formen der Dramaturgie und der
szenischen Aufwertung des Körpers.
(Irina
Wolf,
27. 01. 2024) |
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Iaşi
Theater in
Iaşi:
Weiblich, männlich oder...?
Willkommen
in Iaşi, lieber Besucher! Du bist wohl von weit her angereist, denn meine
Heimatstadt liegt 20 Kilometer westlich der Grenze zur Republik
Moldau und etwa 400 km
Luftlinie nördlich von Bukarest. Ach, ich habe vergessen, mich
vorzustellen: Ich bin das
Internationale Festival für junggebliebenes Publikum (FITPTI).
Vor sechzehn Jahren kam ich auf
die Welt. Anfang Oktober bin ich sieben Tage lang besonders
aktiv. So bot ich auch dieses
Jahr mehr als 150 Veranstaltungen an 20 Orten, darunter
Sprechtheater, Performances, VR-und Radiotheater, Lesungen, Buchvorstellungen, Ausstellungen,
Workshops, Konferenzen,
Debatten. Mit diesem vielfältigen Angebot fügt meine Mutter, die
Theaterkritikerin Oltiţa
Cîntec, künstlerischen Anspruch sowie Unterhaltung bestens
zusammen und begeistert auch mit Aufführungen im Freien das Publikum.
(Irina
Wolf,
10. 12. 2023) |
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Odorheiu Secuiesc
Auf der Suche nach einem Zuhause
Bereits zum 14. Mal fand heuer das Festival "dráMA" in Odorheiu
Secuiesc statt. Die
Stadt, deren Volkszählung 2021 bei etwa 31.000 Einwohnern lag,
ist eines der kulturellen
Zentren des Széklerlandes in der rumänischen Region
Siebenbürgen. Mit rund 27.000 Széklern,
3.000 Roma und nur 700 Rumänen stellt die ungarische Minderheit
Rumäniens die Mehrheit der
Bevölkerung in Odorheiu Secuiesc. Je zwei Produktionen pro Tag
wurden vom 18. bis 23.
September im Hauptsaal des lokalen Kulturhauses – der
Spielstätte des ortsansässigen
"Tomcsa Sándor"-Theaters – und im kleineren Studiosaal gezeigt.
(Irina
Wolf,
09. 11. 2023) |
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Piatra Neamţ
Überlebensstrategien in der
Sicherheitszone
Vierzehn Tage lang wurde im rumänischen
Piatra Neamţ das lokale Theater der Jugend zum
Schauplatz kultureller Ereignisse. Sechs internationale
Darbietungen, mehr als zwei Dutzend einheimische
Produktionen, multimediale Installationen,
Filmprojektionen, Tanz- und Outdoor-Performances,
Buchvorstellungen und Ausstellungen gehörten zum
abwechslungsreichen Programm.
(Irina
Wolf,
17. 10. 2023) |
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Ravenna
Don Quijote in Flammen setzen
Als wichtiges Zentrum für den Kulturtourismus
in Italien ist Ravenna bekannt für
seine einzigartigen Mosaiken, die zum UNESCO-Weltkulturerbe
zählen. Doch ich
verbinde das Städtchen im Osten der italienischen Provinz
Emilia-Romagna mit unvergesslichen
Momenten und besonderen Menschen. Ermanna Montanari und Marco
Martinelli, die zwei
Mitbegründer und künstlerischen Leiter des Teatro delle
Albe/Ravenna Teatro, schaffen es
immer wieder, sensationelle Theaterprojekte ins Leben zu rufen.
Besonders bemerkenswert
dabei ist, dass Hunderte von Bürgern der Stadt, ja sogar
experimentierfreudige
Theaterliebhaber aus anderen Regionen Italiens, an dem
Unterfangen der
beiden charismatischen Künstler mitwirken.
(Irina
Wolf,
08. 09. 2023) |
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Oradea
Dämonen, Dinosaurier, Komödien:
Showcase in Großwardein
Immer mehr Theater in Rumänien
organisieren sechstägige Mikro-Saisonen, um ihre
Produktionen zu bewerben. Dies gilt auch für das
Szigligeti-Theater in Großwardein (Oradea). Zwischen dem
13. und 18. Juni zeigte die Mikro-Saison nicht weniger
als zwölf Produktionen – bis zu drei pro Tag – in einer
Art Präsentationsplattform für das lokale Publikum sowie
für die zu diesem Anlass eingeladenen Fachleute.
(Irina
Wolf,
13. 08. 2023) |
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Suceava
Theater für den Frieden im
Nordosten Rumäniens
Als eines der jüngsten Theater Rumäniens lässt sich die
Einrichtung in Suceava,
Zentrum der historischen Region Bukowina, bezeichnen. Höhepunkt
der Saison des 2015
gegründeten und nach einem bekannten französischen Dramatiker
rumänischer Herkunft
benannten Stadttheaters ist das internationale Festival "Die
Tage des Matei-Vişniec-Theaters".
Vom 18. bis 28. Mai vereinte die diesjährige Ausgabe 64
Veranstaltungen unter dem
Motto "Frieden", ein Thema, das zumindest in diesem Teil der
Welt in den letzten
Jahrzehnten dringender denn je zu sein scheint.
(Irina
Wolf,
17. 07. 2023) |
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Aurora Interview
"Ich
will Wahrhaftigkeit erzeugen"
Nikolaus Habjan ist Theater- und Opernregisseur, Puppenspieler
und -designer und
genießt auch als Schauspieler und Kunstpfeifer hohes Ansehen.
Der 1987 gebürtige Grazer
studierte Musiktheaterregie an der Universität für Musik und
Darstellende Kunst in Wien. Im Alter von fünfzehn Jahren
sammelte Nikolaus Habjan bereits erste Erfahrungen im
Bereich des Puppentheaters. Vom australischen Puppenspieler Neville Trantner
erlernte er den Umgang mit sogenannten Klappmaulpuppen, die er
in seinen Inszenierungen verwendet. 2012 debütierte er
am Burgtheater mit Fool of Love,
eine Produktion nach Shakespeares Sonetten. Habjan wurde mit
mehreren Preisen ausgezeichnet.
Mit seinen Inszenierungen mit Puppen und Schauspielern war er an
zahlreichen großen Bühnen zu
Gast, unter anderem am Wiener Volkstheater, am Münchner
Residenztheater, im Schauspielhaus Zürich oder an der
Oper Dortmund.
(Irina
Wolf,
30. 06. 2023) |
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Wien
Kleine Bühne, furioses Trio
Mehrfach wegen Corona verschoben, hat es
Thomas Perles "karpatenflecken", sein 2019 mit dem
Retzhofer Dramapreis ausgezeichnetes Stück, nun endlich
zur österreichischen Premiere ins Burgtheater geschafft,
nachdem es Ende 2021 am Deutschen Theater in Berlin
uraufgeführt wurde. Drei Frauen aus drei Generationen –
Großmutter, Mutter, Tochter – kommen in
"karpatenflecken" vor. Über 250 Jahre erstreckt sich
ihre Familiengeschichte: Von der Besiedlung
Nordrumäniens durch Wischaudeutsche aus der Steiermark
durch Maria Theresia und deren Zwangsmagyarisierung bis
hin zum Ende der kommunistischen Diktatur unter
Ceauşescu und einem Neuanfang in Westeuropa.
(Irina
Wolf,
13. 06. 2023) |
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Satu Mare
Sechstätiger Showcase am
Nord-Theater in Sathmar
Höchst selten bekommen wir einen Hund auf der Bühne zu sehen, noch dazu
einen wunderschönen Schäferhund! Mit dieser Überraschung hat das
Publikum der Woyzeck-Aufführung der ungarischsprachigen Gruppe "Harag György" am
Teatrul de Nord im rumänischen
Sathmar definitiv nicht gerechnet. Mit der auf der Bühne wiedergegebenen Beziehung
zwischen dem Protagonisten
und dem Vierfüßler Paco wird das Trauma des
von Brutalität gekennzeichneten Lebens von Woyzeck besonders hervorgehoben.
Dieses Stück, das durch seine einzigartige
Ausdruckskraft besticht, ist aber nur eines von fünf
weiteren bemerkenswerten Produktionen, mit denen der
Showcase des Nordtheaters beeindruckte, welcher vom 28.
März bis 2. April in Sathmar (Satu Mare), der Hauptstadt
des gleichnamigen Kreises im Nordwesten Rumäniens,
stattfand.
(Irina
Wolf,
13. 05. 2023) |
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Bukarest
Sinnstiftung und Entfremdung der
Generationen
Fünfzehn
Personen auf der Bühne, eine Aufführungsdauer von drei
Stunden, eine Live-Kamera, eine Spannung erzeugende
Hintergrundmusik (Călin Ţopa) und ein ausgefeiltes
Bühnenbild (Cosmin Florea): In der Inszenierung
Exil von Alexandra Badea im Nationaltheater Bukarest
wird nicht gekleckert, sondern anständig geklotzt. Die
in Rumänien geborene Theater- und Filmregisseurin hat
sich in den letzten zwanzig Jahren in Frankreich als
eine der interessantesten Stimmen der jungen Dramatik
etabliert.
(Irina
Wolf,
11. 02. 2023) |
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Mailand
Frau Hamlet, charmant und mehrdeutig
"Es ist ein
Versprechen, das ich mir selbst gegeben habe, als ich Hamlet
zum ersten Mal inszenierte, nämlich diesen Klassiker alle
zehn Jahre neu zu betrachten, um zu verstehen, wo ich stehe,
nicht nur in Bezug auf Shakespeares Text, sondern auch auf
meinen Beruf als Theaterregisseur." Mit diesen Gedanken ging
Antonio Latella ans Werk, Hamlet zum dritten Mal in
seiner Karriere auf die Bühne zu bringen. Der international
bekannte italienische Regisseur wählte einen philologischen
Ansatz und wagte es, das Stück in seiner vollen Länge zu
inszenieren. Dabei wurde er von einer originalgetreuen und
zugleich modernen Übersetzung von Federico Bellini und der
Dramaturgie von Linda Dalisi unterstützt. Das Ergebnis ist ein
komplexes Werk, das es schafft, Shakespeares Geist
wiederzugeben.
(Irina
Wolf,
20. 01. 2023) |
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Genua
Im roten Meer der Liebe
Mit einer
Aufzählung, welche Arten des Liebens es gibt, regt Pippo Delbono in seiner neuesten
Produktion Amore zur Liebe an. Delbono
ist dabei selbst eine Welt für sich. Eine Welt, die er mit Großzügigkeit
auf der Bühne offenbart. Jede Wunde, jeder Schmerz, das
Leiden, die Depression, der Tod, die Intimität. All das
wird in einer zugleich ausgefallenen und wunderschönen
Performance über Leben und Tod auf die Bühne gebracht.
Das Publikum wird Zeuge einer in die Geschichte
verstrickten Biografie. Der Künstler schafft es, den
Zuschauern ein Gefühl von Freiheit, Improvisation,
Unberechenbarkeit zu vermitteln.
(Irina
Wolf, 15.
12. 2022) |
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Bukarest
Trends im zeitgenössischen
rumänischen Theater
In seiner 32. Ausgabe
zeigte das Nationaltheaterfestival Bukarest (NTF) vom
5. bis 13. November die besten Produktionen der letzten Saison
sowie mehrere
aus dem Ausland eingeladene Performances. Das
Kuratorenteam um Mihaela Michailov, Oana Cristea Grigorescu und Călin
Ciobotari brachte frischen Wind ins Programm
–
zum einen mit der Sektion "Fragile Grenzen", in deren Fokus die Thematisierung hybrider Ästhetiken
stand. Zum anderen mit dem Themenkomplex der "Fließenden Übergänge".
Dieser sollte unser Verhältnis zur Geschichte neu
beleuchten und die Gegenwart in Frage
stellen. Dabei wurden kollektive und familiäre Erinnerungen aus subjektiven Blickwinkeln
betrachtet und kontroverse Episoden der 'offiziellen' Geschichte
hinterfragt.
(Irina
Wolf, 25.
11. 2022) |
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Iaşi
Bunter Stoff für offene Herzen
Mit
genial-verschrobenen Kunststücken wie dem Auftritt eines
Drachen lud die 15. Auflage des Internationalen
Theaterfestivals für junges Publikum
vom 1. bis 9. Oktober in Iaşi
zur Zusammenkunft ein. Unter dem Motto
"Konflikt-Konfrontation" startete Kuratorin Oltiţa
Cîntec ein "Abenteuer der Rezeption unterschiedlichster
Kunstformen". Das vielfältige Programm umfasste
Schauspiel- und Straßentheater, Tanz, Performances,
Clown-Shows, Virtual-Reality- und Radiotheater, Shows
auf TikTok, Konzerte, Filme und Installationen. Ein
dichtes Rahmenprogramm von Ausstellungen und Workshops,
Konferenzen und Buchpräsentationen bis hin zu Debatten
rundeten das abwechslungsreiche Angebot ab.
(Irina
Wolf, 02.
11. 2022) |
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Ravenna
Die Liebe, die kreisen macht Sonne
und Sterne
"Was ist das
Paradies? Wer lebt dort? Gibt es Bauern? Pflügen sie die Erde?
Wissen
sie, dass ich auch kommen werde?" All diese Fragen und mehr
stellt ein in weiß gekleidetes
Mädchen, das sich im Garten Eden befindet. Tatsächlich handelt
es sich um den Volksgarten in
Ravenna, einen zauberhaften Ort, ausgewählt von Ermanna
Montanari und Marco Martinelli für
ihre Umsetzung von Dante Alighieris Das Paradies. Mit dem
letzten Teil der Göttlichen Komödie
endet die Reise, die das 1983 von Martinelli und Montanari
gegründete Teatro delle Albe
2017 mit der Hölle begonnen und 2019 mit dem Fegefeuer
fortgesetzt hat. (Irina
Wolf, 24.
08. 2022) |
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Venedig
Im Labyrinth unserer eigenen
Verwundbarkeit
Die 50. Ausgabe der
Theaterbiennale von Venedig präsentierte vom 24. Juni
bis zum 3. Juli einige der renommiertesten Namen der
zeitgenössischen internationalen Szene. Im zweiten Jahr
seiner Intendanz setzte das Kuratorenduo Stefano Ricci
und Gianni Forte seinen auf Farben basierenden Ansatz
fort.
Auf
das Motto "Blau" von 2021 folgte dieses Jahr "Rot", um 2023 mit "Grün" und
schließlich ein Jahr später mit "Schwarz-Weiß" fortgeführt zu werden. Laut
ricci/forte ist "die deutsche Sprache am besten geeignet, um das zentrale
Thema auszudrücken", denn "ROT hat einen harten Klang."
(Irina
Wolf,
24. 07. 2022) |
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Ukraine
Theater in Kriegszeiten
Mit der russischen
Invasion der Ukraine am 24. Februar wurden alle
Kulturveranstaltungen
abgesagt. In den ersten Wochen versuchten die Künstler
ehrenamtliche Arbeit zu leisten, doch
mit der Zeit wurde ihnen bewusst, wie wichtig es ist, "die
künstlerische Front" wiederherzustellen:
"Wir hatten alle Pläne. Nach dem 24. Februar kam es gar nicht in
Frage, irgendetwas mit Theater
zu machen. Das Schlimme daran war, dass wir nicht wussten, wie
lange dieser Zustand dauern
wird", sagt Theatermacher Dmytro Naumets. Doch dann fing er an,
Schauspiel-Trainings
an der Ukrainisch-Katholischen Universität in Lemberg zu
organisieren...
(Irina
Wolf,
14. 07. 2022) |
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Udine
Eine dünne Linie trennt das
Mögliche vom Unmöglichen
Als ich Mitte Februar in Udine
eintraf, um eine Theateraufführung über die
Arbeit von humanitären Organisationen zu besuchen, dachte ich
nicht, dass diese nur eine Woche später von großer Aktualität
sein würde. Dass Vertreter von Hilfsorganisationen wie
Ärzte ohne Grenzen oder das Internationale Komitee vom
Roten Kreuz (IKRK) romantische Charaktere sind oder Helden, die tatsächlich eine
Veränderung in der Welt bewirken
können, das dachte sich Tiago Rodrigues, bevor er die Arbeit an
Im Rahmen
des Unmöglichen ("Dans la mesure de l'impossible") begann.
(Irina
Wolf,
26. 05. 2022) |
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Graz
Ist das Leben Gottes Geschenk?
Er ist 78
Jahre alt, hat zwei erwachsene Kinder und drei
Enkelkinder. Körperlich und geistig ist er kerngesund.
Trotzdem möchte er – Gärtner ist sein Name – vorzeitig
sterben. Lebensfreude und -mut sind seit dem Tod seiner
Frau vor zwei Jahren verschwunden. Obwohl ihn seine
Kinder von seinem geplanten Selbstmord abbringen wollen,
haben sie es nicht geschafft, ihren Vater umzustimmen...
Dem sensiblen Thema des assistierten Suizids nimmt
sich Ferdinand von Schirach in seinem neuen Theaterstück
GOTT an.
(Irina
Wolf,
01. 05. 2022) |
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Ravenna
Malagola
– berauschender Innovationsraum
Konzipiert und geleitet
von Ermanna Montanari, ist Malagola eine Stimmtrainingsschule.
Das Projekt
hat seine Wurzeln in Montanaris vierzigjähriger, mehrfach preisgekrönter
Forschungsarbeit zur Poetik der Stimme sowie in den über die Jahrzehnte
kreierten soliden
Partnerschaften auf nationaler und internationaler Ebene.
Neben Montanari, Mitbegründerin und künstlerischer Leiterin des Teatro delle
Albe/Ravenna Teatro, ist Enrico Pitozzi, Wissenschaftler und Professor an
der Universität Bologna, der stellvertretende Direktor.
(Irina
Wolf,
10. 03. 2022) |
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Ravenna
Rettung für Mutter Erde
Mutter (Madre) heißt Marco
Martinellis neues zweiteiliges Theaterstück. Auf den
ersten Blick scheint es sich um einen Generationenkonflikt zu handeln:
Nachdem die in die
Jahre gekommene Mutter in einen Schacht gefallen ist, plant ihr Sohn, sie
aus dem Loch
herauszuziehen, oder zumindest äußert er diese Absicht. Wer aber mit
Martinellis Werken
vertraut ist, weiß, dass seine Texte mehrere Ebenen aufweisen und das
Publikum
vor unterschiedliche intellektuelle Herausforderungen stellen.
(Irina
Wolf,
07. 02. 2022) |
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Bukarest
Showcase aus Rumänien: Vorhang auf!
Als erster
rumänischer Showcase des vergangenen Jahres präsentierte
sich INDEPENDENT EXTERIOR ausschließlich online. Vom 3.
bis 7. November 2021 stellte es fünfzehn herausragende
Theater- und Tanzproduktionen der Bukarester
unabhängigen Szene vor. Ein weiteres Vorhaben der
Organisatoren war es, zehn Veranstaltungsorte und
-institutionen der Freien Szene einem internationalen
Publikum bekannt zu machen.
(Irina
Wolf,
18. 01. 2022) |
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Bukarest
Zwischen Beständigkeit und
Neuschöpfung
Vielfalt, Kreativität, Innovationskraft: Das spiegelt sich in
den aktuellen Performance-und Theaterproduktionen wider, die beim rumänischen
Nationaltheaterfestival zu sehen
waren. Pandemiebedingt mussten die Festspiele zum zweiten Mal in
Folge ins Internet
ausweichen, generierten dort aber eine bemerkenswerte Präsenz.
Der Zugang zu den
knapp vierzig Inszenierungen war bei allen Streams kostenlos,
die meisten
Aufzeichnungen für 48 Stunden mit englischen Untertiteln
verfügbar. (Irina Wolf,
18.
12. 2021) |
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Bukarest
Nationaltheaterfestival
Bukarest 2021
Eigentlich
hätte die 31. Ausgabe des rumänischen
Nationaltheaterfestivals Ende Oktober endlich wieder mit
Publikum stattfinden sollen. Doch die Pandemie machte
erneut einen Strich durch die Rechnung. Mit Blick auf
die steigenden Infektionszahlen haben die Organisatoren
im Eiltempo eine Online-Ausgabe auf die Beine gestellt,
die sich als großer Erfolg entpuppte. Zum zweiten Mal in
Folge wurden die Festspiele ins Internet verlegt, sodass
Zuschauer aus aller Welt die Möglichkeit hatten, dem
Festival vom 6. bis 14. November beizuwohnen. (Irina Wolf, 24.
11. 2021) |
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Graz
Hinter den Kulissen lauert die
Angst
Franz
Kafkas Erzählung Der Bau wurde im Winter 1923
geschrieben, als der Autor bereits an fortgeschrittener
Lungentuberkulose litt. Elena Bakirovas Inszenierung
entpuppt sich als eine relevante Gefühlserkundung nach
der pandemiebedingten sozialen Isolation. Die
Virtual-Reality-Produktion des Schauspielhauses Graz
überzeugt durch Tempo, starke Bilder und eine grandiose
schauspielerische
Leistung. (Irina Wolf, 26. 08. 2021) |
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Wien
Brot backen für die Toten
"Wie sich der Kolac
dreht, soll sich all das Schlechte ins Gute drehen und wandeln"
–
mit diesen Worten fasst Tante Dragoslave den Kerngedanken der
wichtigsten Feier der Roma im
serbischen Ort Boljevac zusammen. Am "Fest der Tante", auch
Bibijako Djive genannt, wird die
mythologische Figur der Bibi Sara Kali, Schutzpatronin der Roma,
geehrt. Dass dieses am 31. Januar
begangene Fest mit der Befreiung der Roma-Überlebenden 1944 aus
dem KZ übereinstimmt,
ist kein Zufall, hat doch Simonida Selimović für das
Theater-Film-Projekt
Bibi Sara Kali im
Vorfeld gründlich recherchiert. Gemeinsam mit dem
syrischstämmigen Autor Ibrahim
Amir entwickelte die Schauspielerin, Musikerin und
Roma-Aktivistin ein Stück, in dem
die Roma-Kultur und die Situation von Roma-Frauen beleuchtet
werden. (Irina Wolf, 23. 07. 2021) |
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Rumänien
"Kunst soll das kritische Denken
stärken!"
Aurora-Interview mit der Theaterkritikerin und
-kuratorin Cristina Modreanu:
"Unabhängige Organisationen, die Kulturprojekte
produzieren, sind in Rumänien immer noch unsichtbar. Es
werden weiterhin große Theaterhäuser vom Staat
subventioniert, die aus diesem Grund keine Probleme
aufwerfen. Diese befassen sich nicht mit problematischen
Themen, kritisieren nicht, nehmen keine Position ein,
produzieren dafür aber leicht verdauliche Kost und
realitätsfremde Inszenierungen. All das scheint
niemanden zu stören. Seit Beginn der Pandemie haben
unabhängige Künstler alle Unterstützungsnetzwerke
verloren, mehrere unabhängige Theater haben sich
aufgelöst, andere stehen kurz vor dem Verlust ihrer
Spielstätte, weil sie die Miete nicht bezahlen können.
Während dieser Zeit erhalten sie nur Zusagen von den
Behörden ohne irgendeine Deckung."
(Irina Wolf, 29. 06. 2021) |
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Wien
Verbrechen aus Ruhmsucht
"Ich schaue mir den
Rücken der Leute an und stelle mir vor, wie sie fallen würden,
wenn ich auf sie schießen würde" – so denkt ein Amokläufer. Aber
was bringt jemanden
dazu, andere Menschen umzubringen? Den Versuch einer Reise zu
den Motiven eines solchen
Tobsüchtigen unternimmt der Philosoph Jean-Paul Sartre in seiner
Erzählung "Herostrat".
Ein sehr komplexer Stoff! Zu schwierig für das Theater? Kai Krösche
ist entschieden anderer
Ansicht, und das Ergebnis gibt ihm Recht: Dem in Wien lebenden
deutschen Regisseur
ist eine außergewöhnliche Bühnenumsetzung von "Herostrat"
gelungen!
(Irina Wolf, 27. 05. 2021) |
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Wien
Ein Treffen mit den Geistern des Volkstheaters
Seit
über einem Jahr ist das Wiener Volkstheater geschlossen, zuerst wegen dessen
Generalsanierung, dann wegen Corona. Mit "Black Box. Phantomtheater für 1
Person" lädt Stefan Kaegi, bekannt auch von der Gruppe Rimini Protokoll, auf
einen Audiowalk durch mehrere Räumlichkeiten. Kostüm- und Maskenabteilung,
Lichtbrücke und Unterbühne, Requisite und Aufenthaltsraum, Souffleurkasten,
Kühlraum, Inspizientenpult, VIP-Lounge, Rote Bar – all das und vieles mehr
ist begehbar. Überall kann man in die Theaterwelt hineinschnuppern und auch
selbst auf der Bühne stehen. Der für seine ortsspezifischen Inszenierungen
weltweit hoch geschätzte Schweizer Künstler landet auch diesmal einen
Volltreffer.
(Irina Wolf,
10.
05. 2021) |
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Rumänien
"Ohne Schauspieler bin ich eine Null!"
Die rumänische Theaterregisseurin
Leta Popescu im Aurora-Interview: "Ich habe Angst vor den
Klassikern. Sie überwältigen mich. Ich bevorzuge die zeitgenössischen
Dramatiker, weil wir die Bewegungen der heutigen Welt gemeinsam aufspüren.
Ich lebe in der Gegenwart und blicke in die Zukunft; ich spüre keine
Nostalgie und denke, dass sich die Geschichte wiederholt. Ich habe es
vorgezogen, Produktionen mit Autoren 'zusammen zu schreiben', anstatt
'umzuschreiben'. Aber ich werde mich bald dieser 'Umschreibung' der
Klassiker widmen, weil ich mich auch in die menschliche Finsternis meiner
Vorgänger zu vertiefen vermag."
(Irina Wolf,
08.
04. 2021) |
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Graz
Mittels VR-Brille in die Apokalypse
"Krasnojarsk: Eine Endzeitreise
in 360°" – so der Titel der neuesten Premiere des Schauspielhauses Graz.
Dass diese derzeit im Theatersaal nicht stattfinden kann, ist
offensichtlich, sind die Theater wegen der Corona-Pandemie doch bis auf
Weiteres geschlossen. Ein Online-Streaming-Event ist es aber auch nicht. Wo
ist dann die Produktion zu sehen?
(Irina Wolf,
21.
03. 2021) |
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Bukarest
Tagebuch einer Revolution
Knapp nach
dem ersten coronabedingten Lockdown feierte am Nationaltheater
Bukarest "Tagebuch Rumänien. 1989" der Künstlerin Carmen Lidia
Vidu Premiere. Bekannt als Multimedia-Theater- und
Filmregisseurin sorgte Vidu bereits in den letzten fünf Jahren
für Aufsehen auf der nationalen und internationalen Szene mit
ihrem Projekt "Tagebuch Rumänien".
(Irina Wolf,
09.
01. 2021) |
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Iaşi
"Weitermachen, kreativ sein, nicht aufgeben"
Das Pandemiejahr 2020 stellt
Theatermacher auf der ganzen Welt vor fast unlösbar
scheinende Herausforderungen. Was dies konkret für die
rumänische Theaterszene bedeutet,
schildert Oltiţa Cîntec am Beispiel des im vergangenen Oktober
in Iaşi
veranstalteten
Jugend-Theaterfestivals "FITPTI" im Aurora-Interview.
(Irina Wolf,
22.
12. 2020) |
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Rumänien
Irgendwann kommen sie wieder
Der 30. Oktober 1938 ist
ein Meilenstein in der Geschichte des Radiotheaters. An
dem Tag überzeugte Orson Welles' genial inszeniertes
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman "Krieg der Welten"
von H. G. Wells die Zuhörer von der Invasion der
Außerirdischen. Diese Radiosendung geriet zum besten
Beweis für die Kraft der Tonkunst. Auch wenn die
Revolution der digitalen Technologie das Radio heute als
Kommunikations- und Manipulationsmedium umdefiniert hat,
so steht doch außer Zweifel, dass das Hörspiel noch
immer genug Magie besitzt, uns jederzeit wieder an
"Marsmenschen" glauben zu lassen.
(Oana Cristea Grigorescu,
06.
11. 2020) |
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Venedig
Überzeugend und vielfältig: Italiens junge
Theatergeneration
Nachdem die drei
vorangegangenen, von Antonio Latella kuratierten Treffen den
internationalen Regisseuren, Schauspielern und Dramatikern
gewidmet waren, kamen bei der heurigen 48. Ausgabe der
Theaterbiennale von Venedig vor allem die jungen
italienischen Künstler zum Zug. Unter dem zentralen
Motto "Atto
quarto:
Nascondi(no)" (Vierter Akt: Verstecken bzw. Versteckspiel)
wurden vom 14. bis 25. September insgesamt 28 Weltpremieren gezeigt, die sich ausschließlich mit
einem Thema
befassten: der Zensur. Das üppige Festivalprogramm umfasste
inhaltlich
wie formal sehr unterschiedliche Arbeiten.
(Irina
Wolf,
06.
10. 2020) |
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Cluj / Klausenburg
Verlassene Zahnbürste sucht Mensch
Während der reguläre Spielbetrieb in Rumänien monatelang
unterbrochen war,
bemühten sich manche Theaterregisseure um neue Kunstformen. So
auch Bobi Pricop.
Zusammen mit sechs Schauspielern erarbeitete er das
"performative Video-Gedicht" Exeunt.
Installation, Performance, Film – die im Internet gezeigte
Produktion ist vor allem kein
Theater. Exeunt – der lateinische Begriff bezieht sich
auf den Abgang der Schauspieler
von der Bühne – kreist um das Thema der Einsamkeit.
(Irina
Wolf,
12. 09. 2020) |
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Interview
"Unabhängigkeit gebiert die wichtigsten Ideen"
Vlaicu Golcea, Komponist und Arrangeur, Performer, Sound
Designer und Produzent, im Aurora-Interview: "Ich wünsche mir, dass die neue
Generation rumänischer Künstler, die ihr Recht auf die Gegenwart beansprucht, die Kraft zum
Reden und Tun finden wird und in der Lage ist, unseren
rumänischen DNA-Code umzuschreiben, eine echte Revolution anzuführen und
eine Kunst zu schaffen, die im Einklang mit ihren wahren Bedürfnissen
steht. Das
sage ich aus der Perspektive eines Menschen, der seit 1995 mindestens
zehn Jahre im
Underground verbracht hat, zur Zeit als dies noch ein echtes
Underground war, ohne Facebook, Twitter und Instagram, die es
augenblicklich zum Upperground und cool machen."
(Daniela
Şilindean,
06. 06. 2020) |
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Porträt
Theater:
Spiegel zwischen Individuum und Gesellschaft
Catinca Drăgănescu
ist eine rumänische Regisseurin. Doch nimmt sie in
diesem Beruf in ihrem Geburtsland eine Minderheitenposition ein.
Als freischaffende
Künstlerin hat sich Drăgănescu von Anfang an einem Regieprogramm
gewidmet, das Theater
und Gesellschaft vereint. In den letzten Jahren hat sie es
geschafft, als Gastregisseurin
an Staatstheatern zu inszenieren. Im Einklang mit dem Programm
ihrer Generation
befasst sie sich mit Vergangenheitserkenntnis und -verständnis,
Identitätsproblemen,
Wirtschaftsmigration, Klischees und Wahrnehmung von
Minderheiten.
(Oana
Cristea Grigorescu,
01. 04. 2020) |
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Porträt
Botond
Nagy, ein Philosoph des Bildes
Trotz
seiner erst 26 Jahre hat Botond Nagy schon 14 Werke kreiert, darunter
Inszenierungen nach Shakespeare, Gombrowitz, Tennessee Williams, Strindberg,
Beckett
und Ibsen. Nagy ist ein dynamischer Künstler, der an wichtigen Theaterhäusern in Rumänien
arbeitet. Er hat sich vom Erfolg nicht blenden
lassen, kümmert sich weiterhin um seine
berufliche Weiterentwicklung, nimmt
an Workshops und an Festivals teil.
Wer ist Boty, wie er im Freundeskreis
genannt wird?
(Oltița
Cîntec,
04. 02. 2020) |
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Aurora-Interview
"Die Beziehung zum Text ist
eine Suche nach Wahrheit"
Die rumänische Architektin und Bühnenbildnerin Irina Moscu im
Aurora-Interview: "Es geht immer darum, das Wesentliche hervorzuheben:
Schlüsselwörter, die sich in Arbeitskonzepte verwandeln, Bilder, die die
vollständige Bedeutung des Textes enthalten, visuelle Metaphern. Die
Beziehung zum Text ist ein Suchprozess nach der Wahrheit. Gefühle und
Emotionen regen meine Vorstellungskraft an. Sie werden auf Papier in
bewusste und unbewusste Gesten umgesetzt. Alles inspiriert mich: ein
Gemälde, ein Detail in einem Caféhaus, ein Künstler, ein Spaziergang durch
die Stadt usw. Im kreativen Prozess lässt man sich überraschen."
(Oltița
Cîntec,
05. 01. 2020) |
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Bukarest
Dreißig Jahre
Theaterfreiheit
Die 29. Ausgabe des Rumänischen Nationaltheaterfestivals, welche
vom 18.
bis 27. Oktober in Bukarest stattfand, firmierte heuer
unter dem Motto "Magische
Momente der Geschichte". Präsentiert wurden die besten
rumänischen Produktionen der
letzten Theatersaison sowie vier internationale Gastspiele.
Zusammen mit Buchvorstellungen,
Workshops, sieben Ausstellungen, zahlreichen Radiosendungen und
Konferenzen wurde
ein umfangreiches Panorama der in den letzten dreißig Jahren
seit dem Fall
des Kommunismus gewonnenen Freiheit geboten.
(Irina Wolf,
15. 12. 2019) |
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Aurora-Interview
"Ich spreche nicht, wenn ich etwas
ausdrücken will"
Andrea
Gavriliu hat es geschafft, ihren Namen bereits in den ersten Jahren
ihrer Karriere bekanntzumachen. 1985 geboren, absolvierte sie 2008 die
"Babeş
Bolyai" Universität (UBB) in Klausenburg. Sie hat einen Master in
Choreografie an der Nationalen Universität für Theater- und Filmkunst in
Bukarest gemacht (2013). Ihre Abschlussarbeit, Zic Zac, eine
Theater-Tanz-Produktion, ist im In- und Ausland rasch bekannt geworden.
Derzeit ist sie außerordentliche Professorin an der Fakultät für Theater
und Film der UBB und Choreografin am Nationaltheater "Lucian Blaga" in
Klausenburg. Am meisten interessiert sie sich für "physisches" Theater.
(Luana
Pleşea,
13. 11. 2019) |
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Iaşi
Herzliche Grüße an das
Luceafărul-Theater in Iaşi!
Liebes Festival für
Junggebliebene,
Du hast immer großartig ausgesehen, aber in diesem Jahr hast Du
Dich wirklich
selbst übertroffen. Seit einem halben Jahrzehnt gehöre ich zu
Deinen treuesten Besuchern,
aber noch nie hast Du mich so begeistert. Puppentheater für
Kinder und Jugendliche, Performance
und Sprechtheater für Erwachsene, eine Showcase des
gastgebenden Theaters, Konzerte,
Tanz- und Zirkusaufführungen, szenische Lesungen,
Buchpräsentationen,
Ausstellungen und vieles mehr. Eine fantastische Programmauswahl
mit einem restlos neugierigen Publikum!
(Irina Wolf,
01. 11. 2019) |
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Aurora-Interview
"Wenn die Kultur spricht,
verschwindet der Hass"
Interview mit der rumänischen Regisseurin und
Multimediakünstlerin Carmen Lidia Vidu: "Ich war immer eine Außenseiterin sowohl im Theater als auch im Film. Aus
meiner Position als freischaffende Künstlerin beobachte ich, dass
Rumänien seit Jahren versagt hat, eine europäische Stimme zu werden. Es
gibt eine chronische Isolation und ich kann sie mir nicht erklären.
Dabei möchte ich doch in einer Welt ohne kulturelle
Grenzen leben. Es sollte keine Grenze zwischen Rumänien
und dem Rest der Welt geben, zwischen dem Publikum und
den Künstlern, zwischen mir und dem Theater. Mein Wunsch
ist es, eine internationale Künstlerin zu sein, die
Rumänien in die europäische Gegenwart versetzt."
(Irina Wolf,
25. 10. 2019) |
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Piatra Neamţ
Ein Jugendtheater, das sehr
erwachsene Fragen stellt
Strategisch
bestens
platziert in unmittelbarer Nähe des historischen Stadtkerns, bietet das
Jugendtheater Piatra
Neamţ einen wichtigen Bezugspunkt für Besucher und Einheimische zugleich.
Seit über
sechzig Jahren ist es das Wahrzeichen der von beeindruckenden Bergen und
Wäldern umgebenen Stadt im Osten Rumäniens.
Unter dem postkommunistischen Motto
"Erfolg!" fand in der traditionsreichen Spielstätte vom
18. September bis 2. Oktober die 31. Auflage der
Piatra
Neamţer
Festspiele statt.
(Irina Wolf, 12. 10. 2019) |
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Bukarest
"Wir
dachten nicht, dass wir den Sommer überleben würden"
Eines der weniger bekannten privaten Spielhäuser Bukarests ist das
sogenannte "Unteatru",
was sich schlicht mit 'Ein Theater' übersetzen lässt. Gegründet wurde
es vor beinahe
zehn Jahren von Andreea und Andrei Grosu. Beseelt vom starken Willen "das zu
tun, was
wir tun wollen", hat das Paar erfolgreich Krisen überstanden, dem
berüchtigten
rumänischen Behördenirrsinn getrotzt und sich als feste kreative Größe
in der freien Bukarester Theaterszene etabliert.
(Oltița
Cîntec,
05.
10. 2019) |
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Venedig
Liebe
–
Scheitern
–
Gott
Auch heuer
wurde in Venedig wieder groß aufgekocht, pardon: Theater
gespielt. Der Vergleich zwischen Küche und Bühne liegt
im Genussland Italien zwar immer nahe, für
Antonio
Lattella, zum dritten Jahr in Folge künstlerischer
Leiter der Biennale, gibt es anlässlich des heurigen
Mottos "Dritter Akt: Dramaturgien" hingegen eine
spezielle Verbindung: "Die Hand des Kochs kann,
metaphorisch betrachtet, mit der eines Dramatikers
verglichen werden, der beim Schreiben eines
Theaterstücks seine Inspiration dosiert, bevor er sie
der Öffentlichkeit serviert." Zur Erklärung:
Nachdem die
beiden vorangegangenen Treffen den Regisseuren und
Schauspielern gewidmet waren, fand die heurige 47.
Ausgabe
unter dem
Generalthema "Dritter Akt: Dramaturgien" statt. Unter
dieser Vorgabe wurden vom 22. Juli bis zum 5. August
insgesamt 23 neue Stücke in 28 Inszenierungen, darunter
sechs Weltpremieren, gezeigt.
(Irina Wolf,
04.
09. 2019) |
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Wien
Autoreifen + Schokolade = Politik! Ob es wohl einen Zusammenhang gibt zwischen Orgasmus und Umweltschutz?
Oder zwischen Selbstbefriedigung und Afrika? Tatsächlich lässt sich eine
kausale Beziehung nicht nachweisen. Dennoch gelingt es Martin Grubers neuester
Inszenierung "Wie
geht es weiter – die gelähmte Zivilgesellschaft", das scheinbar
Gegensätzliche auf ebenso humorvolle wie kritische
Weise zu verbinden. Gleichauf mit dem 30-jährigen Jubiläum des aktionstheater
ensemble
fand die Premiere zwischen dem 12. und 16. Juni im Meidlinger Werk-X
statt.
(Irina Wolf,
03.
08. 2019) |
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Turin
Turin in Festkleidung
Vierundzwanzig Produktionen, einundsechzig Vorstellungen, davon
acht Erstaufführungen,
neunzehn Tage volles Programm. So zeigte sich heuer das Turiner
Festival
delle Colline Torinesi in seiner vierundzwanzigsten Auflage.
"Strömungen,
Deklinationen der Reisen" lautete das diesjährige Motto. Es gibt viele Gründe, weshalb man das Festival besuchen sollte. Hier
werden zehn davon vorgestellt, die vielleicht die
Neugierde für die nächsten Jahre wecken werden.
(Irina Wolf,
15.
07. 2019) |
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Satu Mare
Vorgetäuschte
Vergangenheitsbewältigung
Verwanzen von
Wohnungen und Folterung der Regimegegner standen bei Dominik
und Alex auf der Tagesordnung. Die beiden waren Mitarbeiter des
berüchtigten Geheimdienstes
Securitate und schreckten auch nicht davor zurück, schwangere
Frauen zu verprügeln. Eine dieser
Schwangeren brachte damals eine behinderte Tochter zur Welt:
Liza. Durch einen Zufall tritt die
junge Liza heute plötzlich in das Leben von Dominik und Alex −
und verändert es auf grundlegende
Weise. "Ich bereue nichts", ein Stück unter der Regie von
Lendvai Zoltán, ist ein couragierter,
emotional bewegender Versuch, über Gerechtigkeit zu reflektieren
in einem Land, das
noch immer an den Spätfolgen seiner kommunistischen
Vergangenheit leidet.
(Irina Wolf,
02.
06. 2019) |
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Temeswar
Diese Frauen setzen ein Zeichen!
Gesellschaftskritische
experimentelle Arbeiten sind das Spezialgebiet von Carmen
Lidia Vidu. Die bekannte rumänische Regisseurin hat 2016 ein Dokumentar-Theaterprojekt
namens Tagebuch Rumänien ins Leben gerufen, in dem sie
mit viel Engagement und
Wahrheitsliebe über ihre Heimat berichtet, einem Land, das noch
immer geprägt ist
von ethnischen Spannungen, Korruption, politischen Machtkämpfen
und vielfältigen sozialen Problemen.
(Irina Wolf,
07.
02. 2019) |
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Bukarest
Rumänische Geschichte im
Kleinformat
Ein Land, vorgestellt als die Summe seiner Menschen: Unter dem
Motto "Geschichte in
Kleinschreibung" gestaltete Cristina Modreanu die Landkarte
Rumäniens neu. Das von ihr
kuratierte Festival "Oh Europa" präsentierte anlässlich des
hundertsten Jubiläums des
modernen rumänischen Staates Geschichten einfacher Bürger,
die auf wahren Schicksalen verschiedener Minderheiten oder
Ethnien basieren.
(Irina Wolf,
12.
01. 2019) |
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Bukarest
Hundert neue Welten entdecken
Auf dem Bukarester Nationaltheaterfestival
durfte man zuletzt wieder grandioses Theater in geballter Form
erleben: Tanzaufführungen, Bühnenstücke, Konferenzen,
Buchpräsentationen, Filmvorführungen, Konzerte, eine Fotoausstellung
Brigitte Lacombes, eine Meisterklasse Gabriela Carrizos. Das sind nur einige
Beispiele aus dem Fundus jener insgesamt hundert Veranstaltungen, die vom
19. bis 29. Oktober zum Anlass des 100. Jahrestages der Gründung des
modernen rumänischen Staates dargeboten wurden.
(Irina Wolf,
13.
12. 2018) |
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Cluj
Tiefe Einblicke ins Gestern und
Heute
Am
1. Dezember 2018 feierte Rumänien das hundertjährige
Bestehen des modernen rumänischen Staates. Ein
historisches Ereignis. Mihai Măniuţiu, Direktor des
Klausenburger Nationaltheaters und dessen künstlerische
Leiterin Ştefana Pop-Curşeu nahmen dies zum Anlass, der
achten Ausgabe des Klausenburger Treffens das Motto
"Visionen" voranzustellen. Hierzu fanden zeitgenössische
Theaterstücke sowie Jahrhunderte alte Meisterwerke der
rumänischen Literatur wie das Roma-Epos
Die Ţiganiada
oder die Legende vom Meister Manole ihren Weg auf die
Bühne.
(Irina Wolf,
23.
11. 2018) |
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Iaşi
Katzen, Clowns und ein Schäfchen
namens
Mioriţa
Eigentlich bietet sich ein Aufenthalt in Iaşi zur Erkundung der
kulturträchtigen Stadt
an. Viele historische Gebäude laden zum Staunen ein. Das
abwechslungsreiche,
vielfältige Programm des Internationalen Theaterfestivals für
ein junges
Publikum (FITPT) lässt dies aber kaum zu!
(Irina Wolf,
07.
11. 2018) |
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Venedig
Von Gespenstern und Löwen
Im
Becken von San Marco herrscht ein ständiges Treiben: Vaporettos legen an,
Frachtboote entladen ihre Waren, Gondolieri fahren Touristen auf dem Canal
Grande. Links der Blick über die Insel San Giorgio Maggiore, rechts
über die imposante Basilika Santa Maria della Salute. Umrahmt von
prachtvollen Gebäuden wie diesen fand hier vom 20. Juli
bis zum 5. August die 46. Ausgabe der Venediger Theaterbiennale statt.
Vorgestellt wurden mehr als dreißig
Produktionen, darunter sechs Weltpremieren.
(Irina Wolf,
20.
08. 2018) |
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Wien
Auf zur fröhlichen
Männerzerstörung!
In Martin
Grubers neuester Produktion, die vom 13. bis 17. Juni im
Wiener Kosmos Theater gezeigt wurde, dreht sich alles um
die Klischees und Rollenbilder des modernen Mannes.
Humorvoll und polarisierend zugleich begibt sich der
Regisseur zusammen mit seinen Akteuren auf die Suche
nach einem neuen Männerbild zwischen Unterhosen, Bärten
und Pompons.
(Irina Wolf,
01.
08. 2018) |
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Wien
Spiel, Spaß und jede Menge
Arschlöcher
Swing.
Dance to the right heißt die neue Produktion des
Theatermachers und Gründers des aktionstheater ensemble,
Martin Gruber. Sie ist laut eigener Aussage die
"Einlösung eines Versprechens", im Falle eines
Rechtsrucks in Österreich "etwas Unterhaltsames auf die
Bühne zu bringen".
(Irina
Wolf,
14.
04. 2018) |
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Klausenburg
Überall Extreme
Erst ein
riesiges Buch und dann ein kleines, ein hässliches und dann wieder ein
schönes, ein weißes und ein schwarzes, das Buch des Lebens und
das des Todes, das des Kommunismus und jenes des Faschismus: Mit solch entgegengesetzten
Titeln lockte die im ersten
Stock des Klausenburger Nationaltheaters gezeigte Ausstellung
die Besucher des Internationalen
Treffens, das im vergangenen Oktober in der Hauptstadt
Siebenbürgens stattfand.
(Irina
Wolf,
17.
02. 2018) |
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Bukarest
Hundertmal Rumänien: Eine
spielfreudige Identitätssuche
Klein, aber fein: So präsentierte sich die Internationale
Bukarester Theaterplattform,
die
im Oktober 2017 in Rumäniens Hauptstadt stattfand. Die vor
vier Jahren von der
Theaterkritikerin Cristina Modreanu ins Leben gerufenen
Festspiele hinterfragten das
europäische Konzept der Toleranz und Demokratie und untersuchten
gleichzeitig die
Position des osteuropäischen Landes auf der kulturellen Karte
unseres Kontinents.
(Irina
Wolf,
17.
01. 2018) |
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Bukarest
Mit Theater die Welt verändern
Über fünfzig nationale
Produktionen, drei internationale Gastspiele,
fünfundzwanzig Buchpräsentationen, Workshops, Filmvorführungen, zahlreiche
Konferenzen und Debatten, sechs Ausstellungen, dreiundvierzig Hörspiele.
Eine
kaum
überschaubare Lawine von Veranstaltungen! So bunt präsentierte sich
die 27.
Ausgabe
des Nationaltheaterfestivals, welche vom 20. bis zum
30. Oktober in Bukarest
stattfand. (Irina
Wolf,
15.
12. 2017) |
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Iaşi
Zehn Jahre buntes Treiben: Junges Theater in
Iaşi
Vom 5. bis 10. Oktober verwandelte sich das rumänische Iaşi in
eine
Hochburg theatralen Geschehens, das nicht nur auf kleinen und großen Bühnen
der
Stadt
im äußersten Osten des Landes,
sondern gleichermaßen in Einkaufszentren wie
auch auf Straßen und Plätzen stattfand. Vielfältig und abwechslungsreich
präsentierte
sich das unter dem Motto "Horizonte“ zusammengestellte Programm des
Internationalen Theaterfestivals für ein junges Publikum.
(Irina
Wolf,
23.
11. 2017) |
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Temeswar
Kultureller Brückenschlag in
Temeswar
Seit genau zehn Jahren bemüht sich das
Temeswarer Euroregionale Theaterfestival
(TESZT), die Zusammenarbeit zwischen den Spielstätten in den
angrenzenden Donauländern
zu intensivieren. Dass diesem Ansinnen auch heuer wieder voll
entsprochen wurde, davon
zeugen das hohe Zuschauerinteresse sowie eine breite Palette
innovativer und einfühlsamer
Theater- und Tanzproduktionen von internationalem Zuschnitt.
(Irina
Wolf,
07.
08. 2017) |
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Turin
Frauen im
Mittelpunkt
In bester Spiellaune zeigte sich auch heuer wieder das
Turiner
Festival delle Colline Torinesi in seiner schon
zweiundzwanzigsten Auflage. Ob Regisseurinnen,
Schauspielerinnen oder Autorinnen: Es waren vor allem
die Frauen, die in den vergangenen drei Wochen im Juni
zur Hochform aufliefen, sei es in Form beeindruckender
Darstellungskunst, durch originelle Ideen bei der
Inszenierung, nicht zuletzt aber auch durch ein
allgemeines Gespür für aktuelle soziale oder historisch
brisante Themen. (Irina
Wolf,
05.
07. 2017) |
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Bukarest
In revolutionärer Mission
Die
freie Szene in Rumäniens Hauptstadt hat seit November 2016 eine neue,
geradezu genial zentral gelegene Spielstätte
–
das
Apollo111. Es bietet
mit seinem großen Kellersaal den Aufführungen der
freien Szene ausreichend Platz, will aber zugleich noch
mehr sein: Mit einer angeschlossenen Bar, einem Raum für
Konzerte oder einer Bibliothek, vor allem aber mit
seinem innovativen Konzept entsteht im Herzen Bukarests
ein neuer bemerkenswerter
Ort der
Begegnung und der Experimente.
(Irina Wolf,
04. 05. 2017) |
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Bukarest
For Ever Dancing
Ganz ohne
begleitendes Motto diesmal, aber mit einem starken
Aufruf zur Erhaltung von Kultur und Kunst und gegen die
Zerstörung bürgerlicher Werte ging heuer die 26. Auflage
des Rumänischen Nationaltheaterfestivals über die Bühne.
Herausragende Schauspielkunst und tänzerische Raffinesse
prägten ein Festspiel voller Poesie und
bildlicher Wucht. (Irina Wolf,
13. 12. 2016) |
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Cluj-Napoca
Klausenburger Festspiele
Auf den Bühnen des
führenden Theaterhauses Siebenbürgens fand vom 3. bis
zum 9. Oktober die sechste Ausgabe der "International Meetings in Cluj"
statt. Das prächtige,
1906 von dem berühmten altösterreichischen Architektenduo
Helmer & Fellner errichtete
Gebäude, bot den würdigen Rahmen für
ein Zusammenkommen von Künstlern aus aller
Welt. Frische, mutige Produktionen und die Erschließung neuer
Performance-Räume
und Perspektiven für das Publikum standen im Fokus eines
spannenden und
abwechslungsreichen Festivalprogramms. (Irina Wolf,
02. 11. 2016) |
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Turin
Zeitgenössisches Theater in Turin
Ein intimes, vertrauliches
Treffen zwischen einem Schauspieler und einem einzigen
Zuschauer an einem Tisch in einem Caféhaus: Wer
innovative Bühnenauftritte wie diese in einem Stück
namens Hamlet Private sehen wollte, und dazu noch
mehr als zwanzig weitere Produktionen, durfte sich vom
2. bis zum 21. Juni zur XXI. Auflage des Turiner
Theaterfestivals aufmachen. (Irina Wolf,
05. 09. 2016) |
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Arad
Probierfeld für Jungtalente
Mit dreißig Veranstaltungen an verschiedenen Spielorten –
dem klassischen
Theatersaal, einem Klubraum und einem auf dem Theaterplatz
aufgestellten Zelt –,
darunter einer Uraufführung, Gastspielen aus Ungarn und Italien, zwei
Konzerten,
Tanz- und Dokumentartheater in französischer, ungarischer und
deutscher
Sprache, setzte das Festival für Neues
Theater in Arad ein kräftiges
Lebenszeichen der jungen rumänischen Künstlergeneration. (Irina Wolf,
20. 06. 2016) |
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Bukarest
Im Labor der Träume
Das von
Ramona Olasz ins Leben gerufene Zimmertheater in
Bukarest ist einzig in seiner Art. Das erste
deutschsprachige Privattheater in der rumänischen
Hauptstadt versteht es nun schon seit zwei Jahren, mit
fein ausgewählten Produktionen und professioneller
Schauspielkunst seine Besucher in den Bann zu ziehen.
Eines sollte man als Zuseher aber keinesfalls tun: sich
verspäten. (Irina Wolf,
12. 05. 2016) |
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Graz
Wahnsinnig weiblich
Leidenschaftlich,
einfühlsam und herausragend durch seine pantomimische Raffinesse,
bringt die Wiener Regisseurin Leni Lust ein von ihr selbst
geschriebenes Stück über drei der
bedeutendsten Frauen des frühen 20. Jahrhunderts auf die Bühne:
Clara
Immerwahr-Haber,
Virginia Woolf und Camille Claudel. Alle drei starben auf
tragische Weise. (Irina Wolf,
05. 03. 2016) |
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Bukarest
Schaufenster eines
Vierteljahrhunderts
Schauspielerisch stark und
geradezu schwindelerregend vielfältig gestaltete sich
die 25. Ausgabe des Rumänischen
Nationaltheaterfestivals.
Mit mehr als
vierzig Produktionen aus dem In- und Ausland sprengte die
künstlerische Leiterin Marina Constantinescu alle Rekorde. (Irina Wolf,
02. 12. 2015) |
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Iaşi
Kinder- und Jugendtheater aus
Rumänien
Das "Luceafărul" Kinder- und Jugendtheater der
ostrumänischen Stadt
Iaşi
ist aktuell das einzige von insgesamt fünf lokalen
Theaterhäusern, das ein internationales Festival
organisiert. Die diesjährige achte Auflage, die vom 4.
bis 9. Oktober stattfand, bewegte sich ganz im Zeichen
der jungen rumänischen Künstler. (Irina Wolf,
02. 11. 2015) |
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Venedig
Sommerlicher Theaterreigen in
La Serenissima
Vom 30. Juli bis 9. August fand die 43. Auflage der
Theaterbiennale in Venedig statt.
Die
Themenpalette reichte von der Unsicherheit am
Arbeitsplatz und der Manipulation durch Medien über
Studien der Nachkriegszeit in Deutschland oder dem
Völkermord in Ruanda und dem in Japan grassierenden hikikomori-Phänomen.
Die Stärke der Festspiele lag jedoch nicht nur in den
präsentierten Stücken. Auch die elf Meisterklassen, die
jugendlichen Künstlern gewidmet waren, begeisterten
Mitwirkende und Zuseher. (Irina Wolf,
02. 09. 2015) |
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Mons
Eine Hommage an Liebe und Tod
Als
europäische Kulturhauptstadt 2015 besticht das belgische
Mons durch zahlreiche Veranstaltungen und Events. Zu den
Bühnenhöhepunkten des Sommers zählt dabei das Stück
Wassergeräusch des italienischen Autors und
Regisseurs Marco Martinelli. Die bereits 2010
uraufgeführte und für Mons adaptierte Inszenierung
dringt mit
beeindruckender
Menschenführung tief in die menschliche
Seele und löst starke Gefühle aus. So gelingt ein
überwältigender, beeindruckender Theaterabend,
der noch Wochen später nicht loslässt.
(Irina Wolf,
06. 08. 2015) |
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Turin
Frauenfiguren im Mittelpunkt
Vom 1. bis 20. Juni stand die
diesjährige Jubiläumsauflage des Turiner
Theaterfestivals mehr denn je im Zeichen des
Zeitgenössischen und überzeugte durch ein attraktives
und abwechslungsreiches Programm. (Irina Wolf,
01. 07. 2015) |
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Temeswar
Zeichen der Erneuerung
Gibt es ein
Leben nach dem Tod? Wenn ja, wie könnte dieses aussehen?
Mihai Măniuţiu,
der sechzigjährige rumänische Regisseur, versucht in
seiner neuesten Produktion Das Leben ist schöner nach
dem Tod diese Fragen zu beantworten. In einer
imaginären Welt voller Bierkisten und -flaschen erzählen
zwölf Schauspieler in guter Stimmung und mit viel Gesang
und Tanz teils schaurige Geschichten von ihrer Ankunft
im Paradies. (Irina Wolf,
29. 06. 2015) |
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Paris
Lasst uns also fröhlich sein!
Der über die Grenzen
seiner Heimat Russland hinaus bekannte
Theaterregisseur Lev Dodin inszeniert im Stück "Gaudeamus"
die Geschichte
einer Gruppe Wehrpflichtiger in der ehemaligen UdSSR. Über
neunzehn packende Szenen
bietet das Stück schwarzen Humor vom Feinsten und hat auch 25
Jahre nach
seiner Premiere nichts an Energie und Aktualität verloren. (Irina Wolf,
28. 05. 2015) |
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Udine
Mangas und Michelin-Männchen
Ende Januar
herrscht fast schon frühlingshaftes Wetter auf den
Straßen von Udine. Ähnlich geht es im Theatersaal zu,
wie zumindest der Titel verspricht. Marzo heißt
die Performance, die vom jungen italienischen
Künstlerkollektiv Dewey Dell gezeigt wird.
(Irina Wolf,
01. 03. 2015) |
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Zagreb
Exilerfahrung und Identitätssuche
Auf gewohnt tiefsinnige und
provokante Weise begeisterte das italienische
Künstlerduo Stefano Ricci und Gianni Forte sein Zagreber
Publikum. In einem Rahmen aus starken Bildern und
überraschenden Einfällen wurden Themen wie die Einsamkeit
des modernen Menschen, Sehnsucht nach Geborgenheit und
Verlust der Liebe verhandelt. Eine spannende Reise über
eine Hochschaubahn der Gefühle.
(Irina Wolf,
04. 11. 2014) |
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Turin
Geschichte erlebbar machen
Das Turiner
Theaterfestival brachte heuer fast dreißig Produktionen auf die
Bühne. Gemäß dem Motto der Veranstaltung "le vite di tutti" (Das Leben
aller) luden die
Organisatoren ihre
Künstler dazu ein, sich mit der Auswirkung der weltweiten
politischen
Ereignisse auf die italienische Gesellschaft zu beschäftigen.
Lässt sich etwa die
Bedeutung eines historischen Zwischenfalls durch die Worte einer
jungen
Bloggerin verstehen? Können Kontinente nur durch die eigene
Vorstellungskraft
und die Tweets einer Gleichaltrigen bereist werden?
(Irina Wolf,
04. 08. 2014) |
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Craiova
Und es gibt sie doch: Nashörner in
Rumänien!
Es war die absolute Krönung der diesjährigen Theatersaison. Zum
ersten
Mal inszenierte Robert Wilson, einer der bedeutendsten
zeitgenössischen
Theatermacher, ein Stück von Eugène Ionesco, und das sogar im
Geburtsland des französisch-rumänischen Autors.
(Irina Wolf,
28. 07. 2014) |
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Temeswar
Rumänische Dramatik als anregendes
Puzzle
Nach einem Jahr Pause lockte das Nationaltheater "Mihai
Eminescu" aus Temeswar
wieder Tausende von Theaterbegeisterten nach Westrumänien.
Fünf Tage
lang drehte sich im Mai alles um das bekannte Festival
der rumänischen Dramatik (FDR). Diesem folgte vom 10.
bis 17. Juni das Europäische Festival der darstellenden
Künste (FEST). Dabei wurde Vielfalt groß geschrieben:
Sprechtheater, Performance, Stand-Up-Comedy, Tanz- und
Straßentheater erwarteten die Zuschauer an fünf
verschiedenen Spielorten.
(Irina Wolf,
09. 07. 2014) |
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Udine
Chaos als Unterhaltung
Im italienischen
Udine fand im Teatro San Giorgio die Uraufführung des
neuesten Stücks von Rafael Spregelburd statt. Mit seinem Stück
"Vogelwut" lädt
der argentinische Regisseur zu einer ausgelassenen Reflexion
über aktuelle
Krisen und mediale Übertreibungen. (Irina Wolf,
01. 04. 2014) |
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Wien
Abenteuer Selbstentdeckung
Das nach Shakespeares Der Sturm
erarbeitete Stück "Ausnahmezustand Mensch Sein" feiert
im kommenden April auf der Hauptbühne des Wiener Volkstheaters
seine Premiere. (Irina Wolf,
04. 03. 2014) |
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Temeswar
Im Zeichen internationaler
Begegnungen
Gleich ein
doppeltes Jubiläum wurde zum Auftakt von
Eurothalia gefeiert: 255 Jahre deutschsprachige Theatertradition in
Temeswar und 60-jähriges Bestehen des
Deutschen Staatstheaters Temeswar.
Als Kultur- und Identitätsträger für die
Rumäniendeutschen musste das Haus ab den 1970er
Jahren schwere Zeiten überstehen, 1989 kam das Ensemble
an einen absoluten Tiefpunkt ... (Irina Wolf,
15. 01. 2014) |
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Bukarest
Leidenschaft trifft Enthusiasmus
In den
letzten Jahren sind in Bukarest eine Handvoll kleiner,
unabhängiger Theater entstanden, und ihre Zahl nimmt
beständig zu. Zu einem Geheimtipp hat sich mittlerweile
das UNTEATRU gemausert: Mit Stücken wie
"Endstation
Sehnsucht" zaubert das Ehepaar Grosu einen Hauch von
großer, weiter Welt auf ihre winzige,
handkurbelbetriebene Bühne.
(Irina Wolf,
04. 01. 2014) |
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Chişinău
Reges Bedürfnis nach Neuem
Angetrieben
von immensem Enthusiasmus und einer maßlosen Hingabe der
Künstler haben sich mit "Foosbook" und "Spălătorie"
zwei freie
moldauische
Bühnen
mitten ins Herz der
Chişinăuer
Theaterszene gespielt. Im
Stil international, frech und aufklärerisch, zeigt das
junge Ensemble weder Angst vor großen Namen noch vor
gesellschaftlichen Tabus.
(Irina Wolf,
26. 11. 2013) |
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Temeswar
Jung, dynamisch, offen für Neues
Dass sich Temeswar um den Titel der "Kulturhauptstadt
Europas 2021" beworben hat, überrascht keineswegs: Mit
dem
Ungarischen
Staatstheater "Csiky Gergely" oder dem jährlich
stattfindenden "TESZT"-Festival
treten schon
seit vielen Jahren kulturelle Schwergewichte auf, die
den Vergleich mit internationalen Großinstitutionen
nicht zu scheuen brauchen.
Ob mit
experimentellem Theater oder Inszenierungen klassischer
Stücke, Künstlertreffen oder Festgala, spiegelt TESZT
die Multikulturalität der westrumänischen Region Banat. (Irina
Wolf, 26. 09. 2013) |
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Hermannstadt
Göttliche Dialoge: Ein Festival
feiert Geburtstag
Wenn
Rodrigo Garcia davon erzählt, wie er seine
Stücke inszeniert,
gefriert den
Zuhörern
das Blut in den Adern. Der Spanier ist bekannt für seine
schockierenden
Szenen von nackten
Körpern, gequälten Tieren und verbrannten Büchern. Doch nicht
nur
ihm bot das größte rumänische
Theaterfestival ein würdiges Forum: Zehn Tage lang
zeigten 2500 Künstler aus über
siebzig Ländern, wie kreativ und spannend
das Leben auf der
Bühne sein kann. (Irina
Wolf, 02. 09. 2013) |
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Berlin
Willkommen beim Zeitreise-Guide
Ein
farbenfroher Wurm aus Menschen, überaus beweglich und
tiefsinnigen Witz
versprühend, wurde kürzlich bei den Berliner Festspielen
gesichtet. Doch nicht nur "Murmel
Murmel" (unter der Regie von Herbert Fritsch) bewegte die
Massen, auch Stücke wie "Medea"
oder "Jeder stirbt für sich allein" hinterließen bei der
Jubiläumsausgabe des
Berliner Festivals einen nachhaltigen Eindruck. (Irina
Wolf, 05. 07. 2013) |
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Bukarest
Aufzeichnungen eines
Wahnsinnigen
Wie lässt
sich Sinn von Sinnlosigkeit trennen, wie ein Urteil
fällen, ein gescheites Wort aufzeichnen,
wie kann man sich, im Hier und Heute, überhaupt
noch etwas einfallen lassen über das Leben oder die
Welt? Der rumänische Regisseur Felix Alexa versuchte
sich im Bukarester ArCuB-Theater an einer Nikolai-Gogol-Geschichte über ein der geistigen Umnachtung
verfallendes Individuum: Ein ehrgeiziger
Hundert-Minuten-Marathonlauf durch eine begrifflich kaum
fassbare Seelen-Einöde. (Vasile
V. Poenaru, 18. 06. 2013) |
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Interview
"Wir wollen diesen kindlichen
Blick wiedererlangen"
Ob
man sie nun liebt oder hasst: Nach dem Besuch einer Vorstellung von
Stefano
Ricci und Gianni Forte kann man nicht gleichgültig bleiben.
Sinnlich und experimentell,
poetisch und gleichzeitig visionär – das populäre
Underground-Duo aus Rom
bietet mitreißendes Theaterspektakel vom Feinsten.
(Daniela
Magiaru & Irina Wolf, 02. 03. 2013) |
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München
Moralische Momentaufnahme
"Call Me God" im Marstall des Residenztheaters
München: Der Beltway Sniper
in der Regie von Marius von Mayenburg
in einer krassen Bühnenshow samt schriller
Satire
und Parodie.
–
Theatrale und mediale Inszenierung in einer fragwürdigen
Gesellschaft.
(Tina
Karolina Stauner, 15. 02. 2013) |
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Chişinău
Stille Orte des Grauens
Noch immer
haben viele Menschen in der Republik Moldau keine Ahnung
davon, welche Verbrechen von ihren Eltern und Großeltern
im Zweiten Weltkrieg an den Juden verübt wurden. In
Moldawien hat der Holocaust bis heute keinen Eingang in
die
Geschichtsbücher gefunden. Eine Theatergruppe aus
Chişinău
will das Schweigen der Alten nun endlich brechen.
(Irina
Wolf, 20. 01. 2013) |
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Salzburg
Im Raum der dröhnenden Stille
Der mit
10.000 Euro dotierte Young Directors Award der
Salzburger Festspiele ging heuer an die französische
Regisseurin Gisèle Vienne für ihre beiden Produktionen
"This is how you will disappear" und
"Éternelle Idole". In
ihren mutigen und unkonventionellen Inszenierungen wagte
sich die junge Französin an die Untersuchung
altehrwürdiger Antagonismen wie Erfolg und Scheitern,
Verwundbarkeit und Disziplin, Unschuld und Verführung.
Was die Jury
goutierte, geriet beim Publikum allerdings zum Flop.
(Irina
Wolf, 27. 09. 2012) |
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Chişinău
Moldawischer Trommelwirbel
Teilnehmer aus 15 Ländern trafen sich im
heurigen Frühsommer zu einer kulturellen
Reise
quer durch Europa und
nach Asien:
Vom 25. Mai bis zum 3. Juni fand in der
moldawischen
Kapitale Chişinău das
nach
Eugène Ionesco
benannte "BITEI"-Festival statt. Auch wenn die
Elektrik der Aufführungshäuser noch leicht schwächelte: In
sympathischer Eintracht aus
munterer Weltläufigkeit und politischer Brisanz zeigten die
Beteiligten ihr ganzes Können,
insbesondere, wie
vielschichtig und kontroversiell Theater von heute sein kann. (Irina
Wolf, 21. 07. 2012) |
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Schauspielhaus Graz
Kehlmanns Geisterbahnfahrt
"Fangen wir besser
gar nicht an über Mücken zu reden." Daniel Kehlmanns Versuch
einer Annäherung an das Leben
eines der wichtigsten
österreichischen Philosophen des 20.
Jahrhunderts erscheint mehr als geglückt: Dramaturgisch
geschickt und mit großem
Einfühlungsvermögen bringt das Schauspielhaus Graz Kehlmanns
Stück über
Kurt Gödel auf die Bühne, einem bis heute rätselhaften,
faszinierenden
Menschen, der an seinen inneren Dämonen zugrunde ging. (Irina
Wolf, 28. 05. 2012) |
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TAG-Theater Wien
Ja, Brigitte, Ja! Ja! Ja!
Wenn die Organisation
perfekt, die Stimmung großartig ist, fragt man sich am Ende:
Sind es die Themen oder das Ensemble, die den Zuschauer immer
wieder ins
Wiener TAG-Theater locken? Beides macht süchtig!
(Irina
Wolf, 06. 03. 2012)
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Bukarest
Tschechow, hautnah
Büchner, Camus, Dostojewski,
Ionesco, Caragiale und Garcia Lorca, dazu fünfmal
Tschechow und viermal Shakespeare: Zehn Tage lang, vom
28. Oktober bis zum 6. November, durfte sich Bukarest
auch dieses Jahr wieder Rumäniens "Theaterhauptstadt"
nennen. Im
Zentrum der Festspiele stand heuer der international
anerkannte Regisseur Andrei Şerban, der seit 1992 die
Theaterabteilung der Columbia University leitet.
(Irina
Wolf, 23. 12. 2011) |
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Hermannstadt
Zwischen Räucherstäbchen und
Schrammelmusik
Besucher,
die aus Hermannstadt zurückkommen, können mit dem Schwärmen
gar nicht
aufhören. Keine andere Stadt Rumäniens veranstaltet alljährlich ein vergleichbares
Fest: Mit einem hochkarätigen Programm internationaler und
heimischer Vorstellungen
aus allen Sparten der darstellenden Kunst schlug das
Internationale Theaterfestival
vom 27. Mai bis 5. Juni ein weiteres Kapitel seiner
Erfolgsgeschichte auf. (Irina
Wolf, 25. 08. 2011) |
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Temeswar
Teamarbeit im Stiegenhaus
Im
Mittelpunkt des jüngsten Theaterfestivals im rumänischen
Temeswar
standen sozialpolitische Themen von brennender Aktualität, wie
Gewalt in der
Familie, Probleme der Roma, Obdachlosigkeit oder die zunehmende
Emigration der jungen Generation. (Irina
Wolf, 25. 06. 2011) |
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Mailand
Milva torna al Piccolo
Piccolo Teatro, März 2011. Italien feiert 150
Jahre Einheit. Kulturelle Einheit,
das ist das Programm des Piccolo. Das Programm seines
Mitgründers, des verstorbenen Theatermagiers Italiens,
Giorgio Strehler. Un teatro d'arte per tutti,
Theater für alle, aufklärerisch, emanzipatorisch,
kritisch. Der Gegenentwurf zu der zeitgenössischen Form
von Brot und Spielen, die Berlusconis Privatfernsehen
bereit hält.
(Lars
Castellucci, 27. 05. 2011) |
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Bukarest
"Gutes Theater soll provozieren"
Beim
diesjährigen Theaterfestival in Bukarest hatten neben
den hochkarätig besetzten Auslandsgästen vor allem die
eigenen Spielgruppen bei den Zusehern einen Stein im
Brett.
Rodrigo
Garcias No dogs allowed, eine Uraufführung des
Nationaltheaters "Mihai Eminescu" Temeswar, war dabei
das unbestrittene Highlight der Festspiele. (Irina
Wolf, 18. 01. 2011) |
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Volkstheater Wien
Brücken zwischen West und Ost
Mit Projekten wie
"Die Besten aus dem Osten!" gelingt dem Wiener
Volkstheater einmal mehr eine Öffnung des Hauses. Vor allem aber können
nicht
nur das Wiener Publikum, sondern auch die Wiener Künstler ein wenig in die
unbekannte Theaterwelt der östlichen Nachbarn hineinschnuppern. Hinzu kommt,
dass Spielstätten wie der Hundsturm und der Schwarze Salon zu
wichtigen Treffpunkten im Wiener Kulturleben werden. (Irina
Wolf, 06. 10. 2010) |
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Hermannstadt
Festivalstimmung im Herzen von
Hermannstadt
Ganze zehn Tage lang
standen im rumänischen Hermannstadt die Uhren still:
Mit einem opulenten Mehrspartenprogramm aus Sprech- und
Tanztheater, Straßenshows,
Konferenzen, Konzerten und Ausstellungen präsentierte sich die
XVII. Auflage der
Internationalen Theaterfestspiele als kulturelles
Großereignis. (Irina
Wolf, 20. 07. 2010) |
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Temeswar
Barbie
und die Weltkrise
Für die
fünfzehnte Auflage des Theaterfestivals im rumänischen Temeswar
wurde
heuer die Losung "Plasticid" ausgerufen: Dorfleben und
Beziehungsprobleme, kommunistische
Traumata, Konsumwahn und aktuelle soziale Realitäten
– vieles
davon ist künstlich, vieles spielt sich
nur an der Oberfläche ab. Dennoch ist die "Plastikgesellschaft"
nicht verloren: Wie ein Kunststoff
bleibt sie flexibel und gestaltbar, bietet immer auch Raum für
Veränderungen. (Irina
Wolf, 14. 05. 2010) |
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Aurora-Interview
"Nachhaltigkeit
ist in Rumänien ein Fremdwort"
Interview mit dem österreichischen Verlagsleiter und
Theaterregisseur Zeno Stanek:
"Wir arbeiten in unserem Verlag sehr stark daran,
osteuropäische AutorInnen
im deutschen Sprachraum
bekannt zu machen und
zu pflegen. Oft braucht
man aber einen langen
Atem, diese Stücke
bekannt zu machen und
Theater auf die Idee zu
bringen, osteuropäische
Dramatik zu spielen." (Irina
Wolf, 16. 04. 2010) |
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Pygmalion Theater
Unterricht im Doppelpack
Zu Ehren des
hundertsten Geburtstages von Eugène
Ionesco bot das
Pygmalion Theater dem Wiener Publikum zwei Versionen ein und
desselben Stücks:
"Die Unterrichtsstunde" lieferte reichlich Anschauungsmaterial,
wie aus Sprachlosigkeit
und Verwirrung Mord werden kann. Ein Höhepunkt des absurden
Dramas und zugleich einer der menschlichen Abgründe. (Irina
Wolf, 15. 12. 2009) |
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Burgtheater Wien
Geklonte Identitäten
Fast zwei
Stunden scheinbar wirrer Episoden, Livemusik auf der
Bühne, Filmeinblendungen auf der Leinwand, Tanzsolos und einstudierte Bewegungen
im Gleichtakt
mehrerer Tänzer: Dies sind unverwechselbare
Merkmale einer Theaterperformance
des flämischen Künstlers Jan Lauwers und
seiner Needcompany. (Irina
Wolf, 01. 12. 2009). |
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Volksoper Wien
Frauen sind trügerisch
Duca ist ein Zyniker. Die unschuldige Gilda opfert ihr Leben für ihn,
während
er im Schlafzimmer einer anderen singt. La donna e mobile ...? (Martha
Schlickenrieder, 25. 11. 2009)
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Bukarest
Schmalhans als Küchenmeister
Auch die
Bukarester Theaterfestspiele mussten im Wirtschaftskrisenjahr
2009 gehörig
Federn lassen. Mit nur der Hälfte des früheren Budgets
auszukommen, verlangte von der jungen
Intendantin ein gehöriges Maß an Improvisationstalent. Trotz der
Einschränkungen erlebten die
Besucher ein Spektakel der Sonderklasse:
Über neun Tage hinweg
wurden fünfunddreißig
Stücke aufgeführt, darunter fünf Debüts und eine Handvoll Opern. (Irina
Wolf, 20. 11. 2009). |
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Hermannstadt
Ovationen für Innovationen
Das nennt man ein
wahrhaft dichtes Programm: Mit 200 Aufführungen und Events in
11 Tagen
hat sich das Internationale Theaterfestival im
rumänischen Sibiu (Hermannstadt)
mittlerweile
zu einem der größten in Europa gemausert. Geboten
wird ein Höchstmaß an
Vielfalt,
Multikulturalität und Innovation, ganz der Absicht des
Festivalleiters Constantin
Chiriac
gemäß, der sich von Anfang an das Ziel gesetzt hat,
"kulturell hochwertige
Darbietungen aus der ganzen Welt" nach Hermannstadt zu bringen. (Irina
Wolf, 16. 06. 2009)
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Burgtheater Wien
"Was
für ein Leben wünschst du dir?"
1932
–
die Große Depression zieht ihre Kreise. Armut und Hunger bringen
verzweifelte
Menschen dazu, sich für die Aussicht auf 1.000 Dollar Preisgeld
(nach heutigem
Geldwert etwa 37.000 Euro) bei einem erbarmungslosen
Tanzmarathon
erniedrigen und verkaufen zu lassen. (Martha Schlickenrieder,
23. 05. 2009)
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Themenschwerpunkt
(zweisprachig!)
Wie Rumänien das Theater neu
entdeckt
Wollte man in den 1980er
Jahren in
Rumänien ins Theater gehen, musste man stets damit
rechnen, keine Eintrittskarten mehr zu bekommen. Trotz
winterlicher Temperaturverhältnisse im Zuschauerraum
waren die Aufführungen fast immer ausverkauft.
Kommunistische Zensur und ideologische Einflussnahme
konnten nicht verhindern, dass die rumänischen Theater
jährlich mehrere hundert Stücke aufführten.
Die
rumänische Dramatik entkam der Zensur durch eine
vieldeutige, metaphorische Sprache. Regisseure und
Schauspieler schufen durch ihre Kreativität und ihren
Charme eine magische Welt zwischen Bühne und Publikum
... (Noul
proiect al revistei Aurora incearca sa schiteze o imagine a teatrului romanesc contemporan)
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Staatstheater Stuttgart
Medea, die Muslimin
Medea ist eine der faszinierendsten Gestalten der
Weltliteratur: Die Außenseiterin, die Fremde, die
Barbarin, die die gut geregelte, steife, sterile,
begrenzte zivilisierte Gesellschaft durch ihre Alterität
in Frage stellt. Seit Euripides haben sich mehr als 200
Autoren von Ovid, Seneca über Corneille, Anouilh bis hin
zu Heiner Müller und Christa Wolf mit diesem Stoff
auseinandergesetzt. (Alina Mazilu,
01. 05. 2008)
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Volksoper Wien
Auf einen Tee zu zweit
"Dein ist mein ganzes Herz!", singt
der chinesische Prinz Sou-Chong für seine geliebte Lisa.
"Du bist so grausam, wie nur China ist", wird Lisa, das
Wiener Mädchen aus gutem Haus, ihm am Ende
entgegenschmettern. Franz Lehárs Versuch über einen
Kulturclash und die (Ohn)macht der Liebe. (Kristina
Werndl, 25. 02. 2008)
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Burgtheater Wien
König Lear Light
"Es ist eine Krankheit der Zeit, dass Verrückte Blinde
führen", heißt es in Shakespeares "Lear".
Ist es auch eine Krankheit der Zeit, dass sich das
Publikum von großen Namen, Kostüm- und Kulissenprunk,
wie sie nur einem Staatstheater möglich sind, über eine
unentschlossene Regie hinwegtäuschen lässt? (Kristina
Werndl, 24. 01. 2008)
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Aurora-Interview
Europa-Show im Palace-Hotel
Interview mit Alexander Hausvater, dem Doyen des rumänischen Theaters: "Wenn ich eine Produktion mache, identifiziere ich mich mit allen Gestalten und ich erlebe sie – ich glaube, dass eine Rolle zur nächsten führt. Du kannst kein Theaterschaffender sein, wenn du nicht im Raum der Gestalten, in der Zeit der Gestalten, in den Formen der Gestalten lebst ...". (Alina
Mazilu, 28. 12. 2007)
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Volkstheater Wien
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Süßer die
Glocken nie klingen
Alan Ayckbourn tritt in seinem
Klassiker
"Schöne Bescherungen" den Beweis
an, dass Weihnachten
nichts mit jener Idylle gemein hat, wie sie in den
Festtagsliedern herbeigeträllert wird. (Kristina
Werndl, 08. 12. 2007)
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Volkstheater Wien
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Nestroys
Jux im Wiener Volkstheater
Michael Schottenbergs
"Jux" wurde vom
Publikum
einhellig bejubelt – eine Sache nicht ohne Witz.
(Kristina
Werndl, 19. 11. 2007)
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Schauspielhaus Salzburg
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Geschäft
ist Geschäft
Das Salzburger Schauspielhaus legt mit einer lautstarken
Inszenierung von Arthur Millers
"Tod eines Handlungsreisenden" die Schattenseiten
der kapitalistischen Gesellschaft bloß.
(Susanne
Alt, 03. 11. 2007)
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Volkstheater Wien
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Swinging
Nestroy
Andreas Vitásek ist im Volkstheater Wien im
Nestroy-Klassiker "Einen Jux will
er sich machen" zu sehen. Kristina Werndl traf
ihn im Café Raimund zum Gespräch.
(24. 10. 2007)
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Kasino am Schwarzenbergplatz, Wien
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Politische
Kochshow
Österreichische Erstaufführung von Feridun Zaimoglus und Günter
Senkels Islam-
Stück "Schwarze
Jungfrauen". (Kristina
Werndl,
08. 10. 2007)
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Akademietheater Wien
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Hannibal
Lecter als Opfer
Der aus Bulgarien stammende Schriftsteller Dimitré Dinev wendet
sich in seinem
neuen Stück dem Sagenkreis um Minotaurus zu; Niklaus Helbling
führt Regie.
(Kristina
Werndl,
01. 07. 2007)
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Salzburger Landestheater
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Zyankali,
Zombies und zarte Damen
Julia Gschnitzer und Hanne Rohrer bringen als
fürsorgliche Schwestern in Joseph
Kesselrings "Arsen und
Spitzenhäubchen" alleinstehende Männer unter
die Erde. (Susanne Alt,
01. 06. 2007)
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Burgtheater Wien
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Pomp ohne
Power
Nummer drei des Shakespeare-Zyklus: "Julius
Cäsar" inszeniert von Falk
Richter.
(Kristina Werndl,
04. 04. 2007) |
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Volkstheater
Wien
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Aschenbrödel ohne Happy End
Einmal pro Saison hat das Volkstheater einen Horváth auf
dem Programm: Diese Saison ist es sein vielleicht
bestes, jedenfalls reduziertestes Stück:
"Glaube Liebe Hoffnung. Ein
kleiner Totentanz in fünf Bildern".
(Kristina Werndl,
01. 04. 2007)
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Volkstheater
Wien
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Ein
Amerikaner in Berlin
Michael Schottenberg inszeniert das Musical "Cabaret".
(Kristina Werndl,
01. 04. 2007)
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Burgtheater
Wien
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Headbutt
im Walde
Überzeugend: Vom Gesamtkonzept und in den szenischen
Details – der "Sommernachtstraum"
in der Regie des Niederländers Theu Boermans.
(Kristina Werndl,
01. 04. 2007)
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Schauspielhaus Wien
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Mutmaßungen über Puppen
"Beethoven
in Camera" von Roman Paska: eine Koproduktion des
Schauspielhauses Wien mit Dead Puppet & Grand Théatre de
la Ville Luxembourg.
(Teresa Präauer,
01. 03. 2007)
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Theater in
der Josefstadt
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Big Daddy
feiert Geburtstag
Philip Tiedemann inszeniert gegen "Festen" an, jenes
filmische Meisterwerk des Dänen Thomas Vinterberg, das
1998 den Spezialpreis der Jury in Cannes gewann.
(Kristina Werndl,
08. 02. 2007)
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Theater
Lüneburg
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Erziehungsprobleme
Auch nach fast 70 Jahren des gesellschaftlichen Wandels
legt Willy Russells Stück "Educating Rita" noch immer
ähnliche Klassenunterschiede offen wie das von George
Bernard Shaw verfasste Drama "Pygmalion" aus dem Jahr
1912.
(Jürgen Kirschner,
01. 02. 2007)
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Volkstheater Wien, Hundsturm
.....
Junge Dramatik aus Polen
Ein
Team von jungen Schauspielern und Regisseuren beweist,
dass der Humor keine Schengengrenzen kennt.
(Kristina Werndl,
01. 02. 2007)
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Rabenhof Theater Wien
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Engel am
Arsch
Der mit seinem Roman "Engelszungen" zu Ruhm und Ehren
gelangte
Schriftsteller Dimitré
Dinev versuchte sich als Dramatiker: "Haut und
Himmel" wurde
im Wiener Rabenhof Theater uraufgeführt.
(Kristina Werndl,
07. 12. 2006)
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Burgtheater Wien
...
Eine Ode
ans Chlorophyll
Der österreichischen
Erstaufführung von Händl Klaus’ Stück mit dem
klangvollen Namen
"Dunkel lockende Welt" scheinen einige Probleme
vorangegangen zu sein. (Kristina
Werndl,
05. 12. 2006)
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Akademietheater Wien
...
Er behält
die Hose an
Neil LaButes Stück über einen Yuppie, der ausfährt und
seine Verflossenen aufsucht,
bevor er in den Hafen der Ehe einläuft, bewegt sich
hinsichtlich Sprache und
Regie in sattsam bekannten Gewässern.
(Kristina Werndl,
03. 12. 2006)
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Volkstheater Wien
......
Von der
schiachen Prinzessin
Cornelia Crombholz inszeniert Witold Gombrowiczs
Satire-Klassiker
"Yvonne, die
Burgunderprinzessin". Sie
lässt das Stück in einem Zirkusrund spielen.
(Kristina Werndl,
20. 11. 2006)
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Theater an der Wien
......
Der DJ
verbeugt sich und knickst
Die Uraufführung von Bernhard Langs Oper "I hate Mozart"
im Theater an der Wien
geriet zum umjubelten Erfolg. Eine beeindruckend
intensive Produktion, die
sich im allgemeinen
Opernrepertoire halten wird.
(Kristina Werndl,
10. 11. 2006)
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Volkstheater Wien, Hundsturm
......
Kräftiges Lebenszeichen der
deutschsprachigen Dramatik
Schottenberg
sei Dank! Er hat mit dem Hundsturm 2005 eine Stätte für
junges Theater und Publikum
geschaffen. Im Oktober waren dort die teilweise famosen
Ergebnisse eines
Theater-Workshops zu sehen.
(Kristina Werndl,
03. 11. 2006)
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Akademietheater Wien
......
Geisterbahn ohne Schrecken
Der in Berlin lebende Dramatiker Roland Schimmelpfennig
ist auf deutschsprachigen Bühnen allgegenwärtig. Im
Wiener Akademietheater wurde sein jüngstes Stück
"Ende und Anfang"
uraufgeführt.
(Kristina Werndl,
09. 10. 2006)
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Schauspielhaus Salzburg
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Medea in
Lack
Das Schauspielhaus Salzburg startet die Saison mit
Roland Schimmelpfennigs "Die Frau
von früher" (Kristina
Werndl,
14. 09. 2006)
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