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Spiel mit dem Leben

Aus dem Stück "Das Clownengagement" von Matei Visniec, (c) Maria Ecmegian

Wie Rumänien das Theater neu entdeckt

Dezember 2008

 


 


 

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Editorial

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Wollte man in den 1980er Jahren in Rumänien ins Theater gehen, musste man stets damit rechnen, keine Eintrittskarten mehr zu bekommen. Trotz winterlicher Temperaturverhältnisse im Zuschauerraum waren die Aufführungen fast immer ausverkauft. Kommunistische Zensur und ideologische Einflussnahme konnten nicht verhindern, dass die rumänischen Theater jährlich mehrere hundert Stücke aufführten. Die rumänische Dramatik entkam der Zensur durch eine vieldeutige, metaphorische Sprache. Regisseure und Schauspieler schufen durch ihre Kreativität und ihren Charme eine magische Welt zwischen Bühne und Publikum, ein subtiles gemeinsames Erlebnis "außerhalb" der Diktatur ...  (01. 12. 2008)

 

 

 

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Mihaela Michailov

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Theater als Eingriff in den Alltag
So unglaublich es klingt, es gibt im Rumänien des Jahres 2008 Theatermanager, die um die Anzahl aller "unanständigen Ausdrücke" in einem Text feilschen, weil sie ihnen zu unorthodox für den "heiligen Raum" der Bühne vorkommen. Doch zum Glück gibt es auch das Gegenteil: Ein Theater, das frei ist von Zensur und blockierenden Kräften. Ein Theater des Aufbegehrens und der Schlagfertigkeit, das Stellung bezieht und prompt reagiert wenn es darum geht, Missstände anzuprangern. Ein Theater, wo Texte nicht mehr wie sprachliche Monolithen behandelt werden, sondern wo jede Aufführung ein Gemeinschaftswerk ist, das ganz selbstverständlich die Mitwirkung von Autor, Regisseur, Bühnenbildner, Schauspieler und ja, auch von seinen Zusehern fordert. Ein Theater, das unmittelbaren Kontakt mit der Realität und Anschluss an die internationale Szene sucht. Kurzum: Modernes rumänisches Theater! (01. 12. 2008)

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Interview

"Wir haben geniale Ideen, wissen aber nicht, was wir damit anfangen sollen"
Irina Wolf im Gespräch mit der rumänischen Journalistin und Theaterkritikerin Cristina Modreanu. (
01. 12. 2008)

 


 


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Peca Stefan

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Der rumänische Dramatiker der Gegenwart
Über lange Zeit war der rumänische Dramatiker ein Schriftsteller, der Prosa- oder Gedichte und nebenbei noch fürs Theater schrieb. Mit der Arbeit am Spiel, der Inszenierung, hatte er nichts am Hut. Dafür sorgten andere. Ende der 1990er Jahre begann sich diese Konstellation zu wandeln. Neue Ausdrucksweisen eroberten die rumänischen Bühnen, neue Themen und neue, unabhängige Theater, vor allem aber ein neues Verständnis vom Theatermachen selbst. Eindrucksvoll Zeugnis davon geben Projekte wie der 2002 ins Leben gerufene dramAcum-Wettbewerb für Dramatiker unter 26. Als Preis winkt ein elektrisierendes Versprechen: Der Gewinner darf sein Stück selbst inszenieren. (01. 12. 2008)



 

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Irina Wolf

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Ein Jahrzehnt Theater ACT
Alternativ und eigenständig, lebendig und publikumsnah, so hat sich das "Theater Act" immer schon verstanden. Heute, zehn Jahre nach seiner Gründung, ist es eines der Aushängeschilder der rumänischen Theaterszene. Es steht für anspruchsvolle Unterhaltung und Förderung der Jugend. (01. 12. 2008)


 

 

 

 

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Daniela Magiaru

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Gehirnwäsche gefällig?
"Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt, und er spielt nur da, wo er Mensch ist
". Zu kaum jemanden dürfte dieser Satz von Friedrich Schiller besser passen als zu Matei Visniec. Der heute in Frankreich lebende rumänische Dramatiker hat eine fast beängstigende Meisterschaft darin entwickelt, die scheinbar festgegossenen Formen der Welt seien es Figuren, Texte, Stile, Genres, Zeiten und Realitätsebenen in ihre Bestandteile aufzulösen und mit den Teilen zu experimentieren. Auf diese Weise erfindet er Geschichten, die manchmal krankhaft, manchmal geisterhaft, manchmal poetisch, ihre Schauspieler verzehrt und buchstäblich verwandelt, um sie schließlich in ein anderes Leben zu versetzen. In der Tat: Visniec ist ein Spieler. Er spielt mit dem Scheinbaren, mit dem Theater, mit dem Leben, das mit immer neuen Darstellern immer wieder neu beginnt. (01. 12. 2008)

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Interview

"Wir sind hier, weil wir Theater lieben"
Die Leiterin der
Deutschen Abteilung am Nationaltheater Radu Stanca in Hermannstadt, Anna Neamtu, im Aurora-Gespräch. (01. 12. 2008)

 





 

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Alina Mazilu

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Lust auf Vielfalt
Ob experimentell, elitär, modern oder unterhaltend: die Temeswarer Theaterhäuser vibrieren vor Spielfreude und Lebendigkeit und haben für fast jeden das passende Angebot im Programm. (
01. 11. 2008)



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Iulia Popovici

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Ein Monat mit Andrei Şerban
Mit seinen Schauspielern arbeitet Andrei Şerban immer bis zur Erschöpfung. Sein Arbeitsstil gleicht dabei bisweilen einer "Diktatur", doch dient dies einem höheren Zweck: Erst wenn dem Verstand die Kraft fehlt, sich bewusst zu widersetzen, dominiert der theatralische Instinkt, die Kreativität in ihrer Urform, das szenische Verhalten. Trotz der Urgewalten, die Şerban bei seinen Akteuren zu provozieren hofft, sieht er seine eigene Leistung bescheiden: "Künstler ist eine anspruchsvolle Bezeichnung, die ich für mich nicht beanspruche". (01. 12. 2008)



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Susanne Rehm

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Der fremde Blick
Setzen wir die Geburtsstunde des neuen rumänischen Theaters mit der Rückkehr der Exilanten Anfang der 1990er Jahre an, so ist es im Moment ungefähr 15 oder 16 Jahre alt, also mitten in der Pubertät. Und wie ein pubertierendes Kind muss es sich die eigene Identität noch schaffen, muss es neue Wege ausprobieren, Scheitern und eine eigene Persönlichkeit finden. Viel wurde schon erreicht, noch viel mehr ist zu erhoffen! (01. 12. 2008)



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Aurora-Schwerpunkt 2007:
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Dracula war gestern!
Se
it der Wende zum 20. Jahrhundert ist Rumänien im Westen vorrangig imaginär präsent – in Form von Bildern/images, die diesem Land vorauseilen: In erster Linie denkt man da an jene Blutsauger, die Bram Stoker in die Welt setzte und die sich seither in die weltweite Wahrnehmung dieses Flecken Lands verbissen haben. Welches andere Land in Europa ist in ähnlichem Maße nur anhand einiger weniger Stereotype präsent?! Real ist Rumänien weitgehend unbekannt. Was assoziieren wir im Westen spontan mit Rumänien? Dieser und weiteren Fragen zu Rumänien spürt das Aurora-Magazin nach. (Januar bis Juni 2007)



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Irina Wolf
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Kultureller Glanztag in Temeswar
Im zweiten Saal des Nationaltheaters Temeswar, einer ehemaligen Manege der K&K Monarchie, fand am 2. Mai die Verleihung des KulturPreises Europa 2009 statt. (23. 05. 2009)
 




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Irina Wolf
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Ovationen für Innovationen
Das nennt man ein wahrhaft dichtes Programm: Mit 200 Aufführungen und Events in 11 Tagen hat sich das Internationale Theaterfestival im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) mittlerweile zu einem der größten in Europa gemausert. Geboten wird ein Höchstmaß an Vielfalt, Multikulturalität und Innovation, ganz der Absicht des Festivalleiters Constantin Chiriac gemäß, der sich von Anfang an das Ziel gesetzt hat, "kulturell hochwertige Darbietungen aus der ganzen Welt" nach Hermannstadt zu bringen. (16. 06. 2009)





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textele in limba
romana
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Aurora-Linktipp:
Rumänische Theater

 




Veranstaltung:
"Bucharest Calling"
 

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Wir danken für die Unterstützung!
 


Theaterprojekt
"After the Fall"


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