MOTTO:
"Yours is the Earth and everything that’s in it (…)"
If – by Rudyard Kipling.
Sowas nennt man Knowledge Management und Urheberrecht.
Oder kurz: Mafia.
Und
da wir nun schon mal beim kleingeschriebenen Zeug verweilen, sei hierin
for the record extra darauf hingewiesen, dass Müller und Sohn keineswegs
etwa miteinander verwandt sind. Müller heißt Müller, und Sohn heißt Sohn.
Und gemeinsam betreiben sie sehr erfolgreich die Firma Müller & Sohn, die
sich schlauerweise mit bahnbrechenden Innovationsprojekten für die Umwelt
beschäftigt, 'cause that’s where
the future lies.
Stattliche staatliche
Subventionen (Danke schön, Steuerzahler!) für leider Gottes nicht ganz so
energieeffiziente Windmühlen haben Müller & Sohn Milliarden erbracht. Und
jetzt, da der Geldhahn zugedreht wird und die sehr romantischen, dabei
jedoch nicht sehr praktischen Windmühlen der Zukunft den Betrieb einstellen
müssen(und somit trotz von zahlreichen öffentlich bestellten
obrigkeitshörigen Faktencheckern untertänigst gecheckten optimistischen
Prognosen zwingend wieder der Vergangenheit anheimfallen), gilt es, weitere
Geldquellen ausfindig zu machen. Müllers Esel? Müllers Kuh? Teil des
Projekts. Und Olgas edles All-Gas-Kamel ebenfalls, wie sich im
Folgenden erweisen wird.
Uns
geht es hier nämlich mitnichten um Politik und Rechthaberei. Es geht uns
nicht um Macht und Ideologie, sondern um die Zukunft. Um die Wärme in
unserem Herzen und in unserer Wohnung. Um die Umwelt! Ums Klima. Wir wollen
das Klima schützen. Und den Celsius retten. Und den Meter und das Pfund
auch, verdammt nochmal! Aber freilich nur das deutsche. Das britische darf
weg. Und der Fahrenheit a. Und die Meile. O mei!
Weg! Tschüssikowsky,
brexitiertes Brexit-Dingsbums! Am Ärmelkanal endet unsere Solidarität. Aber
den Meilenstein behalten wir. Denn der ist so bodenständig wie die
Mark – und der Markgraf Mark the Shark. Von der Maas bis an die Memel nichts
als Einigkeit und Recht und Freiheit! Des is so, weil des muss so. Die
Faktenchecker ham’s auf Befehl der Obrigkeit g’checkt. Eine Krähe hackt der
anderen kein Auge aus.
Politische Korrektheit ist
uns ein hohes Gut.
Get
it? Get it? Get it? Will ich jedenfalls hoffen! Denn wer das nicht einsieht,
ist, das hab ich vorgestern höchstpersönlich in der Plageschau gehört (und
zwar von mir selber; ich höre mich nämlich sehr gerne vor laufender Kamera
sprechen), ein Muffel, ein Schwurbler, ein Rechtsextremist, ein Antisemit
und ein ausgesprochener Idiot. Ein Zukidiot. Ein Kunftidiot. Ein Umidiot.
Ein Weltidiot. Ein Klimidiot. Ein Pfundidiot. Ach! Wie geil! Die deutsche
Sprache lässt wirklich alles mit sich machen. Olles, olles!
Check’s Sie’s? Or else …
Dies ist die pure
Wahrheit. Ich hab sie auf tausend Jahre gepachtet. Die Wahrheit und die
Wissenschaft. Die einzig und allein zulässige wissenschaftliche Wahrheit.
Meine
Wahrheit. Die Wahrheit meines Narrativs. Sie allein gilt. Das kann ich
jederzeit rechtskräftig bestätigen.
Klar:
"L’etat, c’est moi!" Und ich hab unter Berücksichtigung meiner ureigenen
Experten-Meinung (yep, das reicht) entschieden, dass meine
Bum-Bum-Dingsbums-Politik der autoritären Herrschaft durchaus
verfassungsgemäß ist. Und man sollte sie nie hinterfragen!
Nie hinterfragen! Nie
hinterfragen! Nie hinterfragen! Stichwort Rechtsstaatlichkeit.
Gewaltenteilung? Jawohl!
Aber bitte aus pragmatischen (und wie gesagt keineswegs etwa aus
ideologischen) Erwägungen heraus alle Gewalten am selben Fleck. In derselben
Hand. In der unsichtbaren Hand. In meiner Hand. Tief im politischen
Dschungel des zugegebenerweise gerade wieder mal a bisserl totalitär und
faschistoid geratenen Zeitgeistes zweckmäßig gebündelt.
Leute!
Mir nach! In Reih und Glied! Blinde Gefolgschaft ist angesichts der
Dauer-Notlage (Risiken wird’s schließlich immer geben, ergo: Dauernotlage
for future) mehr denn je vonnöten. Und zwar auf Widerruf. Versteht sich.
Sonst könnte man ja all die Gesetze, Eilverordnungen und Heil-Experimente
nicht langfristig nach Gutdünken (wollte sagen: nach den unanfechtbaren,
sich selbst verabsolutierenden Erkenntnissen der Wissenschaft) solidarisch
durchpeitschen.
Doch genug Politik. Zur
Kasse, bitte! "It’s the economy,
stupid!"
Und ich sage: Ein Kamel!
Mein Königreich, meine Republik, mein Bundes-Dingsbums rund um uns für ein
sibirisches Kamel! All-Gas-Kamele haben sich ja bekanntlich längst als
überlegenere Alternative zu Allrad-Antrieben bewährt. All-Gas, meine
hochverehrten Damen und Herren! Das sind Putins sibirische Super-Kamele
(okay, ursprünglich stammen sie ja von Rasputin, wie schon der Name
andeutet; lover of the Russian Queen) der berüchtigten
Nord-Stream-Karawane. Geliefert in no time über Olgas Sibjersky
Logistics & All-Gas Empire Jungle Corporation. Ein tüchtiges Business
Modell, wenn ich mich nicht irre. Und jetzt wird mal tüchtig Gas gegeben!
Ein neues Narrativ ist da.
Breaking
News: Olga’s corporation is good for the nation!
Das
größte Land auf Erden braucht sich, dies unter uns, übrigens nicht
anzustrengen, um auf dem Weltatlas-Dschungel aufzufallen, mögen nun Scholz
und Biden, die beiden superklugen Köpfe unzeitgemäß kochender politischer
Unglückstöpfe,
noch so lange mit ihrer zaghaften Buben-Rhetorik um den Busch herum
tänzeln. Um den sibirischen Busch. Und tief im Busch, sozusagen mittendrin
im Dickicht des tatsächlichen Zeitgeschehens? The eyes of the tiger.
Oder in unserem Falle eben der Buckel eines Kamels. Der Hocker. Und daneben?
Eine emsige chinesische Raupe. Bald wird daraus ein Schmetterling. There
is more to it than meets the eye.
Welch kolossaler Anlass
zum internationalen Macht-Poker! Der Totalitarismus ist in. Total
cool. Edel und gerecht. Ganz anders als bei Brecht. Hob i recht oder hob i
recht?
Und
alles so grün! So schön! So politisch korrekt. Gotta love it!Russland
ist offensichtlich nach wie vor einer der Big Players; das hätten wir
fast vergessen. Ja,
wir. Pure Vergesslichkeit. Jedoch nicht Müller & Sohn. Die
packen’s. Die ham’s scho immer gepackt.
Und ich sage:
Bravo, Müller! Bravo,Sohn!
Bravo,
Sibjersky Logistics & All-Gas Empire Jungle
Corporation!
Im Hocker verstaut:
Unmengen Fett? Allerdings! Aber vor allem halt reichlich Gas. Milliarden
Kubikmeter Methan. Unter dem Permafrost, der nun freilich wohl nach und nach
auftaut, regt sich dabei, den Verdacht werde ich nicht los, so manches
Unbehagliches.
Doch
egal. Es rolle der Rubel! Rollowskzy rubelsky! Umweltfreundliches
sibirisches Erdgas für ein moralisch einwandfreies EU-Energie-Konzept.
Kurzum, Synerie for future.
Sine qua non for you and me. Oder auf gut Deitsch: Gasowsky sowsky
in orbe ultima! "Panimajesch? Panimajesch?"
Japanimaju! … And that’s
what I’m talking about.
Erste Szene
(Möglicherweise bleibt sie ja aber auch die einzige.)
Müller & Sohn im westdeutschen Dschungel.
Dazu ein solidarischer Papagei. Müller hält einen Bericht für eine
Akademie in der Hand. Sohn streichelt seinen Papagei. Der Papagei
quietscht mit schriller Stimme: "Nie hinterfragen! "Nie hinterfragen!
Nie hinterfragen!" Am Handy? Die Plageschau. Viren und Bakterien, was
das Zeug hält.
Click, click … Weiter!
Breaking News: Die internationale Situation ist bescheiden. "Dawai!"
Putin will uns den Gashahn zudrehen. Unfein? You bet! Außerdem gefährden
seine Fake News unsere eigenen Fake News. Ergo: RT muss weg. Nuancierte
Diplomatie: "Njet! … Stoi! Paroi!" DW muss weg.
Falsch Gebild und Wort.
Wodka Mephisto vs. Wodka Rasputin. Auerbachs Keller in Leipzig als
Drehscheibe des Wahrheitsmonopols. Click, click … Weiter! "Umwelt pur!
Im fernen Sibirien. Landschaft mit Gas."
Kaum zu fassen! Bio-Gas!
Das Höchste der Gefühle.
Snapshot: Olgas
superschnelles All-Gas-Kamel mitten im Sprung. Richtung Unendlichkeit.
Was hier heißen will: Richtung Zukunft. Eine Durchsage der umwerfenden
Sibirien-Korrespondentin: "Im Kampf gegen Omicron hilft nur noch Olgas
Sibjersky All-Gas Empire Jungle Corporation!" Click …
Gefällt mir. Das Herz
bebt. Die Seele schwebt.
Der Papagei quietscht mit
schriller Stimme: "Empire Jungle Corporation! Empire Jungle Corporation!
Empire Jungle Corporation!" Dann hält er den Schnabel.
SOHN:
Grüß Gott, Müller!
Salam!
Müller:
Grüß Gott, Sohn! Salam! Salam!
SOHN:
Na? Wie geht’s? Ach so! … Die Plageschau! Interessant, gell?
Müller:
Danke, gut. Und dir?
SOHN:
Auch gut, danke. Hier im Rheinland ist
alles paletti.
Müller:
Ja. Die Plageschau. Sehr interessant. Und Sibirien. Paletti letti?
SOHN:
Letti letti paletti!
Müller:
Masha’Allah! Gas!
SOHN:
All-Gas! No kidding! My kind of future!
Apropos … Du, sag mal, Müller, wir wollten doch die Umwelt retten.
Müller:
Ach ja! … Genau. Right! … Die Umwelt! Retten wir die Umwelt, Sohn! Aber
schnell.
SOHN:
Ganz schnell.
DER PAPAGEI:
Retten wir die Umwelt! Retten wir die
Umwelt!
Müller:
Und solidarisch.
SOHN:
Total solidarisch. Ich zum Beispiel fahre nicht mehr Auto.
Müller:
I a net.
SOHN:
Ich rauche nicht mehr.
Müller:
I a net.
SOHN:
Ich bin aus Kohle, Gas und Kernkraft
ausgestiegen.
Müller:
I a.
SOHN:
Gemeint ist natürlich das deutsche Gas, nicht das sibirische.
Müller:
Natürlich.
DER PAPAGEI:
Türlich! Türlich!
SOHN:
Meine Kalaschnikow hab ich verschenkt.
Die Schischa ebenfalls. Dazu bin ich doppelt geimpft und dreifach
geboostert.
Müller:
Dreifach geboostert? Junge, Junge! Mann! Sohn! …
SOHN:
Ja, sicherheitshalber. Wenn der Impfstoff
schon nicht wirkt, dann am besten gleich dreifach.
Müller:
Logisch. Denn die Impfschäden werden dann
dreifach reduziert.
SOHN:
Ich weiß, ich weiß … Hab ich auch in der
Plageschau gehört.
Müller:
Kluge Leute sehen viel fern.
SOHN:
Ja. Fernsehen ist gesund. Hat auch der
Professor gesagt.
Müller:
Professor von und zu. Der Vonuntsu.
SOHN:
Good stuff! Good stuff!
DER PAPAGEI:
Vonuntsu! Vonuntsu! Good stuff!
SOHN:
Nur Idioten kapieren das nicht.
DER PAPAGEI:
Pieren das nicht. Pieren das nicht.
Müller:
Idioten und Leugner. Und unsolidarische
Schweine.
DER PAPAGEI:
Arische Schweine! Arische Schweine!
SOHN:
Ditto! Und wenn ich jemanden sehe, der unsolidarisch aussieht, melde ich
das unsolidarisch leugnende Schwein unverzüglich dem
Faktenchecker-Volksverpetzer-Obersturmbann-Kommandament.
Müller:
Brav so. Brav so. Leugner sind Schweine. Schweine sind Nazis.
SOHN:
Die werden schleunigst verpetzt. Alles
muss seine Richtigkeit haben. Es lebe die Demokratie! Es lebe der
Rechtsstaat!
Müller:
Es lebe der Rechtsstaat! Jetzt heißt es kräftig durchgreifen. Ordnung
muss sein.
SOHN:
Zuerst kommt die Gesundheit, und dann
kommt die Moral.
Müller:
Ein wahres Wort.
ER PAPAGEI:
Wahres Wort! Wahres Wort!
Müller:
Doch wie kommst du von A bis B?
SOHN:
Per Fahrrad. Oder per pedes.
Müller:
Geil! Frauen reißen sich um sowas.
SOHN:
Hab ich gemerkt.
Müller:
Einen Ferrari kann jeder haben. Radfahren hingegen ist romantisch.
SOHN:
Und pragmatisch.
Müller:
Besonders über längere Strecken.
SOHN:
Kein Scha …
Müller:
Kein Scha?
SOHN:
Kein Scha-Scha-Scha!
Müller:
Ist das Deutsch?
SOHN:
Almani, Almani! Hochdeutsch. Scha-Scha-Scha! Cha-cha-cha!
Müller:
Cha-cha-cha! Mann! Was für ein glorreicher Tag! Da kann ich nur noch
eins sagen: Die Windmühlen des Sprachunterrichts mahlen langsam, doch
gerecht.
SOHN:
In diesem Punkt muss ich dir beistimmen. Denn Almani ist gut für die
Umwelt!
Müller:
Besonders recyceltes Almani.
SOHN:
Stimmt. Sehr gut für die Umwelt. Und Almani kann man aus allem recyceln.
Müller:
Auch aus Simplified Bad Englisch?
SOHN:
Und ob!
Müller:
Ach! …Ausgezeichnet! Die wunderbare deutsche Sprache am Sattel meines
Kamels.
SOHN:
Modalpartikeln als Staubwolke der
Sagkraft. Modalverben aus demStegreif! Im Schritttempo, im Trab oder im
Galopp – je nachdem.
Müller:
Wie poetisch! … Donnerwetter nochmal! Das schreib mir ich gleich mal
auf. Für die Zukunft. Und für die Umwelt.
SOHN:
Ich liebe die Umwelt!
Müller:
An den Hufen unserer superschnellen Kamele und in den unscharfen
Staubwolken der noblen Karawanen des Gemüts erklingt das Hochdeutsch
jener Fata Morgana, die wir ahnen.
SOHN:
Mega! Ich liebe die Umwelt! Und den Deutschunterricht! Fata Morgana?
Gut, gut!
Müller:
Brav so! Almani, Almani! Masha’Allah! … Natur! Oase unseres Gemüts! Das
beste Hochdeutsch! Direkt aus Oberösterreich.
SOHN:
Ich liebe Oberösterreich!
Müller:
I a! No a Stamperl?
SOHN:
Aber natürlich! Morgen muss ich nämlich mal kurz nach Sibirien. Da will
ich vorher Energie tanken.
Müller:
Ins ferne Sibirien? Weit, weit weg von der Zirkulation der Ideen?
SOHN:
Ja, weit weg. Was da zirkuliert, ist das Erdgas. Direkt aus dem
Permafrost. Sehr gesund. Und ein wahrhafter Segen für die Umwelt.
Müller:
Trifft sich ja gut, dass du dein Fahrrad hast.
SOHN:
In zwei Jahren bin ich wieder da.
Müller:
Das ist schnell. Sehr praktisch. Und gut
für die Umwelt.
SOHN:
Sehr gut für die Umwelt. Doch weißt du was? Ich hab vergessen, den
Fernseher auszuschalten.
Müller:
Allah, Allah! O mei! … Pure Vergesslichkeit. Umwelt kaputt. Zukunft weg.
SOHN:
Tut mir leid.
Müller:
Weltuntergang. Kein Deutschunterricht mehr.
SOHN:
Weltuntergang? Mag sein. Doch der
Unterricht geht weiter, und wenn wir dazu sieben verschiedene Lehrer
brauchen.
Müller:
Das läuft wie bei den sieben Wundern der
Antike.
SOHN:
Wir lernen bis ans bittere Ende!
Müller:
Brav so. Brav so. Doch wo genau?
SOHN:
Beim Mongolen.
Müller:
Mongol Han?
SOHN:
Han, han!
Müller:
Angebot?
SOHN:
Mittagessen. Zehn Euro. All you can
eat. Ich bring das schon in Ordnung. Von Sibirien aus ist es ja nur
ein Katzensprung.
Müller:
Und der Deutschunterricht?
SOHN:
Wird geschwänzt. Ist ja logisch.
Müller:
Donnerwetter nochmal! Was für ein toller Einfall! Aber darf man da auch
…?
SOHN:
Ja. Man darf.
Müller:
Bist du dir da ganz sicher?
SOHN:
Todsicher. Aber nur ein bisschen.
Müller:
Aleia iacta est.
SOHN:
Hört sich gut an. Und was tun wir, wenn
die Prüfung naht?
Müller:
Die Prüfung? Alarmstufe Rot!
SOHN:
Ja, die Prüfung. Echt. Die Frage hat ja schon mal der Dichter gestellt.
Müller:
Der Dichter?
SOHN:
Der Dings. Müller und Sohn, was nun?
Müller und Sohn, was tun?
Müller:
Ja dann ja dann ja dann ja dann …
SOHN:
Foan ma na Hamm?
Müller:
Nein. Dann wird zunächst ausgetrunken und
ausnahmsweise mal ordentlich gebüffelt.
SOHN:
Gebüffelt?
Müller:
Gebüffelt. Hör mir gut zu, Sohn!
Repetitio est mater studiorum.
SOHN:
Gebüffelt. Gebüffelt.
Müller:
Jawohl! Salam Basalam Maram Ham! Ein bisschen.
SOHN:
Ich muss aber nach Sibirien. Die Umwelt wartet auf mich.
Müller:
Zuerst ins Studierzimmer, dann nach Sibirien. Dann latschst du – bzw.
fährst du – als studierter Mann in die Wildnis. Das ist bestimmt von
Vorteil – wenngleich nur ein bisschen.
SOHN:
Ein bisschen?
Müller:
Ein bisschen.
SOHN:
Bisschen-Bisschen?
Müller:
Bisschen-Bisschen.
Der Papagei:
Maram Ham! Maram Ham!
SOHN:
Alles klar, Müller! Studiorum. Studiorum.
Aber am besten kommst du gleich mal mit nach Sibirien. Das wäre gut für
das Klima. Für die Zukunft.
Müller:
In die Wildnis? O mei! Da hab ich aber
keinen Bock. And the future ain’t what it used to be anyway.
Der Papagei:
Bock, Bock! Bock, Bock!
SOHN:
Doch! Doch! Millionen Quadratkilometer
Umwelt. Klima bis an den Topfrand. Kann man alles retten.
Müller:
Bis an den Topfrand?
SOHN:
Bis an den Topfrand. Klimasuppe mit
Umweltknödel.
Müller:
Geil! Das lange Latschen ist mir aber zu
beschwerlich. Und Radfahren will i net.
Der Papagei:
Des Müllers Lust. Des Müllers Lust. Des Müllers Lust.
SOHN:
Dann mietest du eben ein Kamel von Olga.
Rent-a-Camel. Die Nord-Stream-Karawane hat attraktive Angebote. Und die
neue Seidenstraße ist auch nicht so weit entfernt.
Müller:
Ach wie gut sich alles fügt! All-Gas?
SOHN:
Ja. All-Gas. Von Olgas Sibjersky
Logistics & All-Gas Empire Jungle Corporation. Freundlicher
Kundenservice. Gutes Almani. Konjunktiv Zwei while supplies last.
Müller:
Alles klar, Sohn. Du hast mich überzeugt.
SOHN:
Hob i?
Müller:
Haste!
Müller:
Masha’Allah! Gehn ma ins Studierzimmer!
Und dann auf nach Sibirien! Denn die Zukunft ist aus Gas. Und sie macht
uns Spaß.
SOHN:
Einverstanden. Glasnost, Gasnost … ’s is
olles einerlei. Gehen wir.
Müller:
Brav so! Gehn ma! Tandaradei!
SOHN:
Gehn ma! Gehn ma!
Müller:
And – which ist more – you’ll be a Man,
my son.
Der Papagei:
A man, my son! A man, my son!
|