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Im Labyrinth der 12 Sinne

Der rumänische Künstler Gabriel Stan führt den Leser in seinem Erstlingswerk durch
einen Irrgarten von Geschichten aus der repressiven Zeit des Kommunismus und der "freien"
Gesellschaft danach ebenso wie durch Verse aus der Bibel, Erzählungen aus der
indischen Philosophie und der jüdischen Lehre.

Von Irina Wolf
(01. 09. 2007)

...





Irina Wolf

wolfirina [at] yahoo.com


wurde in Bukarest geboren.
Nach Abschluss ihres Infor-
matikstudiums kam sie 1988
durch ein Herder-Stipendium
nach Wien. Nach mehreren
Jobs im Telekommunikations-
und Forschungsbereich
wechselte sie 1993 in den
Handelsbereich. Seitdem
arbeitet sie bei der Friedrich
Wilhelm GmbH & Co.KG
und hält weiterhin engen
Kontakt mit Rumänien.



Gabriel Stan.
In Labirintul Celor
12 Simţuri.
Kron-Art Verlag, Brasov (Kronstadt), 2005, 192 S.
ISBN: 973-97733-8-9.

Biographie

Gabriel Stan ist ein rumän-
ischer Maler und Grafiker. Er
wurde 1950 in Kronstadt (Bra-
sov), Rumänien, geboren und
begann seine künstlerische
Karriere bereits im Alter von
siebzehn Jahren. Seit 1985
wurden seine Arbeiten auf
Ausstellungen in Deutschland,
USA, Spanien, England und
Holland präsentiert. Neben
seiner künstlerischen Tätigkeit
führt er zwei Galerien in
Kronstadt, "Kron-Art" für
bereits etablierte Künstler
und "Plus-Art" für Studenten
und Nachwuchstalente.

Homepage
http://gabrielstan.foton.ro

 

   Der rumänische Künstler Gabriel Stan hat in seinem ersten literarischen Werk "Im Labyrinth der 12 Sinne" eine höchst originelle These formuliert: Der Autor behauptet, dass der Mensch außer den bekannten fünf Sinnen weitere sieben "innere" Sinne besitzt: den Identitätssinn, den Kommunikationssinn, den Spielsinn, den Sinn der speziellen Begabungen, den Perfektionssinn, den Freundschaftssinn und den Heiligkeitssinn.

Gabriel Stans Werk ist jedoch mehr als eine Erläuterung der Sinne. Es ist eine Aufforderung zur Meditation, zum Dialog mit dem Unterbewusstsein, um eine Harmonie zwischen IQ und EQ, zwischen Geist und Seele zu erreichen. Stan lädt dabei ein zu einer neuen Art der Entdeckung der Welt. Die vom Autor behaupteten sieben "feinen" Sinne sollen dazu beitragen, dass sich der Mensch dem Guten öffnet und das Erhabene entdeckt. Kommunikation mit der Natur, Rettung der Kunst, Respekt und Akzeptanz des Nächsten führen den Menschen unter anderem auf den Weg zur umfassenden Schönheit. Nur durch die spezielle Begabung, die jeder Mensch besitzt, ist es möglich, die Zeichen zu entschlüsseln, die die Botschaft der heiligen Wahrheit zu vermitteln versuchtbehauptet Gabriel Stan.

   Das Buch selbst ist ähnlich einem Labyrinth gestaltet. Die Hauptgeschichte handelt von dem in den USA verstreuten, fabelhaften Vermögen der Carlans, einer fiktiven rumänischen Familie aus Kronstadt (dem Geburtsort des Autors). Gabriel Stan begleitet uns auf eine Zeitreise ins Rumänien des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts. Der Leser irrt durch Geschichten aus der repressiven Zeit des Kommunismus und der "freien" Gesellschaft danach mit all ihren neuen Werten, aber auch durch Verse aus der Bibel, Erzählungen aus der indischen Philosophie und der jüdischen Lehre. Die Labyrinthbilder vom Minotaurus aus der antiken Mythologie, das Trojaspiel der Aeneis oder das Kirchenlabyrinth der Chartre-Kathedrale in Frankreich wechseln sich ab mit rätselhaften Symbolen und Versen in englischer und deutscher Originalsprache aus Librettos, geschrieben für seinen Freund, den Komponisten Dan Loredan.

Gabriel Stan übermittelt die Botschaft, dass sich der Mensch aus den zwei Labyrinthen, in denen er sich bewegt, mit Hilfe der zwölf Sinne retten kann, um zur Wahrheit zu gelangen. Nur durch Beichte und Liebe kann er das "Böse" aus dem ersten, kleinen, inneren Labyrinth besiegen. Nach dem "Flug", ähnlich dem Kranichtanz, erreicht der Mensch das zweite, große, senkrechte Labyrinth, das die Vereinigung mit dem Unendlichen symbolisiert. Eine Spirale bildet den Ausgang zur Harmonie mit dem Universum.

   Gabriel Stan zeigt uns in seinem Buch "Im Labyrinth der 12 Sinne" nur das Tor zum Universum. Es bleibt jedem überlassen, dieses zu öffnen, um zu einer besseren Welt beizutragen.


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